Beim Duschen nach Spielende war es der einhellige Tenor: Die Tennis-Herren der SV Halstenbek-Rellingen bezeichneten es als eine kleine Sensation, dass sie den Klasssenerhalt wieder einmal geschafft hatten.

Rellingen. Sie, die mit Abstand das älteste Team in der höchsten norddeutschen Hallen-Spielklasse bilden, eine Mannschaft mit beinahe ausschließlich Akteuren über 30, hatten es den überwiegend jüngeren Gegnern in der 1. Nordliga (früher Regionalliga) erneut gezeigt.

Das 4:2 bei Sparta Nordhorn beendete alle Spekulationen über einen möglichen Abstieg. "Auch ein 3:3 hätte uns gut zu Gesicht gestanden und wohl zur Rettung gereicht", meinte Kapitän Kim Gienke. Das abschließende Treffen am Sonntag, 20. März, beim TV Ost Bremen können die Halstenbeker (6:4/Platz drei) nun ganz gelassen angehen und wie eine Fahrt ins Blaue ansehen. Gefeiert durfte aber auch schon nach der Partie in Nordhorn werden.

Nach langer Anfahrt musste sich HR an der holländischen Grenze auf ungewohntem Gummi-Granulat behaupten, was nicht selten Probleme brachte. Der Untergrund war rutschig, sodass sich zunächst Mark Gienke (Nummer zwei) und der ziemlich indisponierte Florian Berg (4) Ausrutscher leisteten. Topmann Axel Pretzsch brachte seine Mannschaft mit einem klaren Sieg jedoch auf 1:2 heran, Kim Gienke sorgte nervenstark für den Ausgleich zum 2:2.

Von diesem Zeitpunkt an war die Zuversicht auf einen vollen Erfolg groß, denn in den Doppeln ist der Spielvereinigung nur schwer beizukommen. So kam es denn auch: Kim Gienke und der gesteigerte Florian Berg gewannen sicher, bei Axel Pretzsch und Mark Gienke war es enger: Erst der Match-Tiebreak im dritten Satz (10:5) brachte das bessere Ende für die Gäste.

Vier Jahre in Folge in der höchsten Klasse, doch im Freien hinkt HR den Ansprüchen zurzeit etwas hinterher. Man ist nur in der Hamburger Oberliga vertreten und muss ab Mai ohne Axel Pretzsch auskommen, der ein Angebot eines westdeutschen Bundesliga-Klubs (Herren 30) annimmt.

Statistik, Einzel: Korteling - Axel Pretzsch 2:6, 1:6, Niewerth - Mark Gienke 6:3, 6:4, Abrams - Kim Gienke 4:6, 3:6, de Goede - Florian Berg 6:0, 6:2; Doppel: Korteling/Niewerth - Pretzsch/M. Gienke 6:7, 6:2, 5:10, Abrams/de Goede - K. Gienke/Berg 3:6, 1:6.