Der Ausrichter der A-Mädchen-DM freut sich über den Triumph des UHC mit der Pinnebergerin Jenny Siemer

Pinneberg. Der letzte Applaus bei der deutschen A-Mädchen-Hockey-Meisterschaft in der Pinneberger THS-Halle war der Lohn für ein Versprechen. Das hatte Frank Laurich, Vorsitzender der ausrichtenden VfL-Hockeyabteilung, den zahlreichen Zuschauern auf der Tribüne der THS-Sporthalle gegeben. "In fünf Jahren vielleicht, wenn wir wieder eine deutsche Meisterschaft ausrichten dürfen, wollen wir auch selbst mit einer Mannschaft dabei sein. Dafür arbeiten wir hier in Pinneberg mit viel Einsatz und Begeisterung."

Fast 150 Mädchen und Jungen hat seine Abteilung innerhalb von zehn Jahren für den Sport mit dem Krummstock begeistern können, doch der Weg für ein Pinneberger Nachwuchsteam zu nationalen Titelkämpfen ist noch weit. Dass aber in Pinneberg durchaus Talente heranreifen, bewies gerade diese Hallen-DM der Mädchen in den Jahrgängen 1996/97.

Herzliche Begrüßung für Jenny Siemer und Jule Ochterbeck

Beim Betreten der Halle nämlich bleiben die Blicke der Fans an einem Laken mit einem großen, roten Herz hängen. Darauf standen zwei Namen, "Jule und Jenny", und ganz groß ein "Herzlich Willkommen zu Hause." Jule Ochterbeck, Stürmerin beim Großflottbeker THGC, und Jenny Siemer, Mannschaftsführerin des Uhlenhorster HC, gehören zur deutschen Hockey-Nachwuchs-Elite, und beide sind beim VfL für ihren Sport begeistert worden.

In der Schlussphase dieser DM stand ein Mädchen mit der "Uhl" (Eule) im Vereinswappen in Pinneberg im Mittelpunkt. Im Endspiel führten die UHC-Mädchen gegen die TG Frankenthal 1:0. Kurz nach der Halbzeit hatte Vivian Tahal, die überragende Stürmerin des Turniers, das einzige Tor erzielt. Aber Frankenthal warf noch einmal alles nach vorne. Auf den Rängen begann der UHC-Block bereits die Sekunden zu zählen, als Jenny Siemer den letzten Angriff der Gegnerinnen abfing und den Ball mit der Schlägerspitze wie im Training hin und her spielte. "Mensch, hat die Nerven", stöhnte ein Zuschauer, aber dann ging sein nächster Satz im einem begeisternden Aufschrei unter.

Die UHC-Mädchen lagen sich in den Armen, hüpften und tanzten. Anschließend rannten die neuen deutschen Meister zur Trainerbank und alle Spielerinnen stürzten sich auf ihren Trainer Kais al Saadi, der wenig später unter einem Berg jubelnder Mädchen verschwand

Der UHC-Nachwuchs mit Jenny Siemer als Mannschaftsführerin und ihrem Vater Bernd als Betreuer dominiert die Szene in ganz Deutschland. "Von vier möglichen nationalen Meistertiteln in der Halle und auf dem Feld in den zurückliegenden zwei Jahren haben wir hier in Pinneberg den dritten Titel erkämpft", bilanziert Bernd Siemer. "Und wir haben bei diesem Turnier der besten acht Teams aus ganz Deutschland einzig gegen den Düsseldorfer HC mit 1:2 verloren." In dieser Partie kassierten die UHC-Mädchen denn auch die einzigen Gegentore im Turnier.

Für ein Drama mit glücklichem Ausgang hatten zuvor die Großflottbekerinnen um Jule Ochterbeck gesorgt. Sie sicherten sich Bronze gegen den Club Raffelberg in einem packenden Siebenmeterschießen. Nach dem 1:1 nach der Verlängerung traten Schützinnen beider Teams an, jubelten oder waren enttäuscht, immer und immer wieder. Am Ende hatte Großflottbek das größere Schussglück und siegte 9:8.

Nach Ende der Titelkämpfe richtete noch einmal Pinnebergs Hockey-Boss und Moderator Frank Laurich das Wort kommen an die Zuschauer dieser DM. "Ich hoffe, ihr habt Euch bei uns wohl gefühlt", rief er Spielerinnen, Betreuern und Zuschauern zu, und der Applaus, der die Halle erzittern ließ, war der schönste Dank für die Gastgeber. Die hatten für eine komplett ausverkaufte Tombola 1500 Preisen zusammenbekommen, die Bewirtung selbst in die Hand genommen, einen Fahrservice für die Teams organisiert und allen Spielerinnen dieselben Geschenke mit nach Hause gegeben.

VfL Pinneberg organisierte schon seine vierte Hallen-Hockey-DM

Es war schon die vierte deutsche Hockey-Meisterschaft, die der VfL Pinneberg in der Halle organisierte. "Wir nehmen diese enorme Arbeit auch auf uns, weil finanziell etwas überbleibt", bestätigte Andreas Freyer, stellvertretender Vorsitzender und Kassenwart der aufblühenden Sparte. "Damit wiederum leisten wir uns hervorragende Trainer für unsere Mädchen und Jungen". Damit könnte ja doch wahr werden, was Frank Laurich beim Abschied versprochen hatte: "In fünf Jahren wollen wir Pinneberger selbst dabei sein."