Pinnebergs Regionalliga-Volleyballer stürzen Spitzenreiter Oststeinbeker SV mit 3:2 und bangen trotzdem weiter um den Klassenerhalt

Pinneberg. In der Jahnhalle an der Richard-Köhn-Straße spielten sich schier unbeschreibliche Szenen ab, nachdem Kapitän Daniel Pötz nach 105-minütiger Spielzeit für die Regionalliga-Volleyballer des VfL Pinneberg den Matchball zum 3:2 (19:25, 25:20, 14:25, 25:23, 15:13) über den Oststeinbeker SV verwandelt hatte.

Auf der Tribüne fielen sich die Zuschauer in die Arme, und auf dem Parkett bildeten die Pinneberger Spieler ein Freudenknäuel: Nach 1:2-Satzrückstand im vierten Durchgang bereits 11:20 hinten liegend, hatten sie die Partie gedreht, den bisherigen Spitzenreiter gestürzt und sich so laut Mittelblocker André Kulisch endlich einmal "für die gute Leistung gegen ein Spitzenteam belohnt".

Einige Pinneberger konnten ihr Glück indes kaum fassen. "So ein Spiel kannst du eigentlich nicht mehr gewinnen - erst recht nicht, wenn du gegen den Tabellenführer der Regionalliga spielst", wunderte sich etwa Matchwinner Pötz. Und doch war es genau so gekommen, weil die Pinneberger selbst nach einem 0:3-Rückstand im Tiebreak nicht aufgesteckt, sondern mit einem Ass und zwei Service-Winnern von Lars Lydorf umgehend dagegen gehalten hatten.

In der Folge wackelte der OSV, namentlich in Person des bundesligaerfahrene Björn Domröse, den der VfL in der Annahme stark unter Druck setzte und so zu Fehlern zwang - für VfL-Libero Christian Rieck "die halbe Miete". Geschwächt wurden die Gäste zudem durch die Verletzung ihres freien Mannes, Hendrik Hofmann, der bereits im Verlauf des zweiten Satzes ausgeschieden war.

Die Pinneberger (Tabellenfünfter/16:14 Punkte) sehen sich trotz des Überraschungscoups in einem eng gestaffelten Elfer-Feld, dessen Vorletzter VCO Hamburg (HVbV-Nachwuchsteam) zudem aufgrund einer Sonderregelung nicht absteigen kann, noch lange nicht am rettenden Ufer. So blickte Sebastian Rieck denn auch gleich voraus auf die Partie des VfL am Sonnabend (17 Uhr, Sporthalle Wandsbek) bei der VG WiWa (Sechster/14:12): "Dort wollen wir nachlegen, sonst ist der Sieg über den OSV nur noch die Hälfte wert." Eine Stunde später empfängt die diesmal spielfreie und stark abstiegsbedrohte VG Elmshorn (Achter/10:18) am Koppeldamm den TSV Graal-Müritz (Siebter/14:6) zum Vier-Punkte-Spiel.