Wedels Zweitliga-Basketballer beenden Negativserie im Rahmen der Aktion Große Helden helfen kleinen Helden mit 83:73 über Wulfen

Wedel. Am liebsten würden die Zweitliga-Basketballer des SC Rist ihre Heimspiele künftig wohl immer im Rahmen des Aktionstages "Große Helden helfen kleinen Helden" zugunsten der Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg im Universitäts-Klinikum Eppendorf austragen. Bei der Premiere im Vorjahr nämlich gelang ihnen in der seinerzeit noch eingleisigen Pro B ein Sieg über die zweite Mannschaft der Frankfurt Skyliners, und diesmal stoppten die Wedeler vor erneut 600 Zuschauern ihre Talfahrt nach vier Pleiten in Folge mit einem schwer erkämpften 83:73 (39:45) über den BSV Wulfen, das neue Hoffnungen auf das Erreichen der Play-offs und den damit verbundenen Klassenerhalt weckt.

Nationalspieler von Trinidad ist beim Comeback gleich Topscorer

Herz zeigten aber nicht nur die Wedeler Herren, die Zweitliga-Spielgemeinschaft Rist Scala Ladybaskets (siehe Spielbericht auf dieser Seite) und der Gesamtverein mit der gemeinsam mit Basketball Aid durchgeführten Charity-Aktion. Schon beim Einlaufen demonstrierte der kurzfristig wieder zum Pro-B-Kader gestoßene Marlon Pompey seine Verbundenheit mit dem Klub, indem er sich mehrfach mit der flachen Hand auf die linke Brustseite schlug. Zur Starting Five zählte der Nationalspieler von Trinidad und Tobago mit kanadischem Pass dann zwar nicht, zeigte sich nach seiner Einwechslung aber hoch motiviert und trug als Topscorer mit 19 Punkten (dazu sechs Rebounds) gleich maßgeblich zur ersehnten sportlichen Trendwende bei.

Dabei war der 2,03-Meter-Mann im Prinzip schon weg: In der Hinrunde konnte der verletzungsgeplagte 27-Jährige die Erwartungen nicht erfüllen, wollte sich zu Jahresbeginn einen neuen Verein suchen. Dass dies nicht gelang, könnte den Wedelern nun zum Vorteil gereichen. "Marlon wollte uns helfen, und wir können seine Hilfe gebrauchen", begründete Rist-Headcoach Özhan Gürel Pompeys neuerliches Engagement.

Für den 31-jährigen Trainer war das Ende der sportlichen Talfahrt zugleich eine hoch emotionale Angelegenheit. "Heute ist der schönste Tag, seitdem ich in Wedel Trainer bin", ließ Gürel wissen, nachdem er am Vormittag bereits mit den U16- und U18-Teams des Klubs Siege eingefahren hatte.

Wedeler zeigen sich in der Schlussphase nervenstark an der Freiwurflinie

Seine Pro-B-Herren hätten dann im wichtigsten Spiel des Tages zwar erneut schlecht von außen getroffen, dafür aber "defensiv stark" gespielt. "Wir haben während der gesamten Woche Verteidigung trainiert, und die Jungs haben voll mitgezogen." Die Früchte dafür hätten die Wedeler im dritten Viertel geerntet, in dem den Gästen aus Nordrhein-Westfalen ganze acht Punkte gelangen. In der engen Schlussphase zeigte das Heimteam zudem nach taktischen Fouls eine in der Vergangenheit nicht immer demonstrierte Stärke, indem es in Person von Peter Huber-Saffer, Steffen Kiese und Florian Moysich wichtige Freiwürfe verwandelte. Den spektakulären Schlusspunkt setzte Vedo Delic per Dreier mit der Sirene.

Obwohl oder gerade weil sein Team trotz 29 Punkten von Topscorer Steve Briggs und zehn Treffern aus der Ferndistanz verloren hatte, empfand Gästecoach Philipp Kappenstein die Niederlage als nicht unverdient: "Wir haben in der zweiten Halbzeit nicht mehr am Brett gepunktet." In den Play-offs sieht er sein Team noch ebenso wenig wie Gürel, doch beim SC Rist ist vor dem Auswärtsspiel bei Mitkonkurrent Giants Leverkusen (Sonnabend, 19.30 Uhr) zumindest die Zuversicht zurück.

Statistik: Viertel: 19:16, 20:29, 19:8, 25:20.

SC Rist (Punkte): Marlon Pompey (19), Kay Gausa (11), Mac-Davis Duah, David Gomez (je 10), Vedo Delic, Michel Leger (je 8), Peter Huber-Saffer, Steffen Kiese (je 5), Moysich (3), Erwin Gausa, Arne Meyer (je 2), Tim Parohl.