Mit einer neuen Partnerin wird Jeanine Liebold unerwartet norddeutsche Tischtennis-Meisterin im Mädchen-Doppel

Seeth-Ekholt. Die Stimmung unter den zahlreichen Jugendlichen im Mannschaftsbus des Hamburger Tischtennis-Verbandes war prächtig, sowohl bei der Hinreise als auch auf der Heimfahrt. Jeanine Liebold blickte aus dem Fenster, ließ noch einmal ihre Gedanken schweifen, zurück auf ein Ereignis, das ihr den schönsten Erfolg in ihrer noch jungen Laufbahn gebracht hatte. Zusammen mit Josephine Polomski vom TSV Schwarzenbek hatte sich die 15-jährige Tischtennisspielerin des TTC Seeth-Ekholt in Berlin die norddeutsche Meisterschaft im Mädchen-Doppel gesichert.

"Ich bin selbst überrascht, dass es für uns beide so gut lief", sagt Jeanine, die in den Punktspielen für den TTC in der Landesliga Süd noch ungeschlagen ist. Dabei war diese Paarung eher zufällig zustande gekommen, nachdem Jeanines etatmäßige Partnerin Hiske Staack (FT Preetz) kurzfristig abgesagt hatte. Im Finale gab's dann einen Krimi, denn das in Tornesch wohnhafte Nachwuchs-Ass und ihre Partnerin setzten sich erst im fünften Satz mit 11:9 gegen die Bremerinnen Thao Ha und Jennifer Biennert durch.

Im Einzel lief es für die Schülerin des Uetersener Ludwig-Meyn-Gymnasiums (zehnte Klasse) nicht ganz so gut. In ihren Gruppenspielen belegte Jeanine nur den dritten Platz, sie hätte aber ins Halbfinale kommen müssen, um sich für die deutschen Meisterschaften zu qualifizieren. So blieb es bei zwei Siegen und einer Niederlage.

Auch die Familie der neuen deutschen Meisterin, sämtlich tischtennisbegeistert, war natürlich entzückt angesichts der Erfolgsmeldung aus Berlin. Mutter Britta, ebenfalls beim TTC Seeth-Ekholt an der Platte stehend, sowie ihr für den Moorreger SV spielender Ehemann Michael zollten ihrer Tochter nach der Rückkehr lobende Worte. Auch Fabian (13/beim TSV Heist) war beeindruckt, was seine Schwester in der Bundeshauptstadt an der Platte geleistet hatte.

Neben Jeanine Liebold war auch Berit Zuna von der FTSV Fortuna in Berlin mit von der Partie. Die Elmshornerin, auf Landesebene sowieso schon eine der besten Jugendlichen, schaffte das Kunststück, bei den Mädchen immerhin bis ins Finale vorzudringen. Obwohl sie dort verlor, ist sie für die deutschen Titelkämpfe im April qualifiziert. Im Doppel, wo ja Liebold/Polomski triumphierten, schied Berit Zuna mit der Bremerin Natalie Senin (TuS Vahr) im Achtelfinale aus.

Mit Florian Keck versuchte sich auch ein Wedeler Nachwuchsspieler in Berlin in Szene zu setzen: Und das gelang ihm glänzend: Der für die Tischtennis-Freunde Bergedorf antretende Jugendliche wurde zusammen mit Malte Dittmar von der TTG 207 Ahrensburg Nordmeister im Jungen-Doppel. Im Einzel stand Keck im Viertelfinale, wo er etwas unglücklich ausschied und somit auch die "Quali" für die DM verpasste.

Die Pinnebergerin Alexandra Fölschow (sie spielt für den SC Poppenbüttel) hätte es mit ihrer Partnerin Patricia Khazaeli (TuRa Harksheide) übrigens fast geschafft, die späteren Meisterinnen Liebold/Polomski zu Fall zu bringen. Sie führten bereits mit 2:0 in den Sätzen, ehe sie sich dem Endspurt ihrer starken Kontrahentinnen nicht mehr erwehren konnten.