Wedeler Herren unterliegen ausgerechnet bei Zweitliga-Schlusslicht Lok Bernau mit 76:85

Wedel. Ob die Zweitliga-Basketballer des SC Rist in dieser Saison noch einmal ins brandenburgische Bernau zehn Kilometer nordöstlich von Berlin reisen müssen, vermag jetzt noch niemand zu sagen. Die Gefahr allerdings besteht, und wenn es so käme, dann ginge es für die Wedeler mit ziemlicher Sicherheit in der Play-down-Runde der letzten vier um den Klassenerhalt in der Pro-B Nord.

Die Gürel-Schützlinge sind 2011 noch immer ohne Sieg

Im regulären Rückrundenspiel jedenfalls misslang dem in diesem Jahr noch sieglosen Gästeteam von Headcoach Özhan Gürel (Neunter/24 Punkte) beim SSV Lok die ersehnte Trendwende, während der Tabellenletzte einem neuen Cheftrainer Axel Rüber mit 85:76 (49:37) einen gelungenen Einstand verschaffte.

"Wir haben uns wieder einmal zu viele Ballverluste erlaubt, diesmal in erster Linie in den entscheidenden Phasen, und vor allem zu Beginn schlecht getroffen", klagte Gürel, dessen Team trotz der Anreise am Vortag und trotz Trainings vor Ort gleich im ersten Viertel deutlich zurückfiel. Nur Topscorer David Gomez, der die ersten elf Gästepunkte erzielte, hielt die Wedeler im Spiel, die dann nach dem Seitenwechsel noch einmal alles versuchten. Im dritten Viertel kämpften sie sich zwischenzeitlich auf 54:58 heran, um im Schlussabschnitt dank eines 14:0-Laufes sogar noch einmal auf 74:77 (37. Minute) zu verkürzen." Dann kamen aber wieder Ballverluste, und die haben uns das Genick gebrochen", ärgerte sich Gürel.

Nicht verhehlen wollte der 31-Jährige Rist-Headcoach indes, dass sein Team über 40 Minuten auch viele freie Würfe nicht im gegnerischen Korb hatte unterbringen können, in einem Angriff sogar drei Dreier-Versuche der Wedeler in kurzen Abständen ihr Ziel verfehlten. "Bernau hat dagegen hochprozentig getroffen, und wir haben SSV-Topscorer Calvin Brock nicht stoppen können."

Dessen Landsmann Gomez (24 Zähler) erzielte zwar vier Punkte mehr als Bernaus US-Boy, doch für einen Wedeler Sieg war das zu wenig. Fehlende Konstanz und Konzentrationsmängel führt Gürel auch auf die berufliche Belastung einiger Rist-Akteure zurück: "Manche können nicht bei jedem Training dabei sein, und das wirkt sich dann im Spiel aus."

Vier Siege müssen noch her - das erhöht den Druck

Um die Play-down-Spiele doch noch zu umgehen, muss die Wedeler Mannschaft ihre letzten vier Hauptrunden-Begegnungen wohl allesamt gewinnen, vor allem die Duelle mit den beiden Tabellennachbarn Baskets Braunschweig und Giants Leverkusen. Nächster Gegner ist am kommenden Sonnabend (Beginn um 19 Uhr in der Steinberghalle) aber erst einmal Aufsteiger BSV Wulfen. Dann sollte es für die Wedeler eigentlich mal wieder ein Erfolgserlebnis geben.

Statistik: Viertelergebnisse: 29:17,20:20, 18:23, 18:16.

SC Rist (Punkte): David Gomez (24), Michel Leger (16), Kay Gausa (15), Vedo Delic (5), Steffen Kiese, Arne Meyer, Florian Moysich (je 4), Mac-Davis Duah, Martin Maraite (je 2), Erwin Gausa, Peter Huber-Saffer, Tim Parohl.