Österreicher Michael Linzer (ATP-Weltrangliste 550) trat erstmals für die Spielvereinigung in der 1. Nordliga an.

Halstenbek. Michael Linzer saß gestern um 13 Uhr in einem Café des Hamburger Flughafens und wartete auf seinen Flieger zurück in die Heimat. Kurz vor 15 Uhr landete er dann in Wien und machte sich mit dem Pkw auf die knapp einstündige Fahrt in die kleine, 2778 zählende Gemeinde Bad Erlach in Niederösterreich, sein idyllisches Zuhause. Der 21-Jährige hatte einen Wochenend-Trip in Norddeutschland hinter sich, genauer gesagt in Halstenbek.

In Fuhlsbüttel war Linzer am Freitag von seinem Teamkameraden Daniel Heß abgeholt worden, den er im vergangenen Jahr im Hamburger Polo-Club (Blankenese) kennen gelernt hatte. Beide spielen inzwischen für die SV Halstenbek-Rellingen in der 1. Tennis-Nordliga - HR-Neuverstärkung Heß wohl auf Dauer, der Österreicher vielleicht nur für einen Tag, auf Abruf also. Die Halstenbeker haben von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, einen Ausländer an Nummer eins zu melden, einen Spieler, der das Niveau in der Mannschaft hebt, und nun gab er tatsächlich sein Debüt.

Das kurzfristige Einfliegen des Freundes von Daniel Heß, der seine Kosten natürlich ersetzt bekommt, brachte gleichwohl nicht den erhofften Erfolg im Spiel beim Uhlenhorster HC - 1:5-Niederlage. Dabei hatte auch Michael Linzer an Nummer eins kein Glück, denn er musste sich Sebastian Schulz mit 3:6, 2:6 klar beugen. Sandplatzspezialist Linzer, in der Weltrangliste an Nummer 550 geführt: "Der Hallenteppich war zu schnell für mich. Ich hatte keine Chance auf diesem Belag."

Sein Einsatz bewirkte immerhin, dass HR-Topspieler Axel Pretzsch eine Position tiefer rutschte und an Nummer zwei um ein Haar gewonnen hätte. Im entscheidenden dritten Satz unterlag Pretzsch gegen Sebastian Schlüter im Match-Tiebreak des dritten Satzes mit 8:10, nachdem er schon 8:6 geführt hatte. Ähnlich unglücklich verlor nach einem großen Match auch Mark Gienke an drei gegen Julian Onken: 4:10 im Match-Tiebreak. Kim Gienke zog an vier mit 6:7, 2:6 gegen Jan Greve den kürzeren. In den Doppeln punkteten beide Mannschaften jeweils einmal.

Der Heimpartie am 5. Februar gegen Oldenburg (14 Uhr) kommt im Abstiegskampf bereits vorentscheidende Bedeutung zu. Mit zwei Niederlagen gegen Topteams in die Saison gestartet, muss an diesem Tag zumindest ein Remis her. Dann wird unter Umständen auch Linzer, aktuelle Nummer 18 seines Landes und im November Sieger in einem Future-Turnier in Antalya, wieder ins Flugzeug steigen und anreisen. "Ich würde mich freuen, wenn ich angerufen werde", sagt der Profispieler.

Letztmals wird der Österreicher aber auch dann nicht in Deutschland gewesen sein. Wenn im Sommer das Turnier am Hamburger Rothenbaum stattfindet, will Michael Linzer dabei sein. "Ich muss dann zwar in die Qualifikation, aber überhaupt zugelassen zu werden, ist für mich großartig."