Hamburg-Liga-Frauen des TSV Ellerbek besiegen im Keller-Derby den TuS Esingen 22:17

Ellerbek/Tornesch. Die Atmosphäre vor und nach dem Spiel war allgemein etwas düster und gedrückt. Das ist wohl auch kein Wunder, wenn zwei derart erfolglose Mannschaften aufeinandertreffen wie die Handball-Kreisrivalinnen in der Hamburg-Liga. Selbst bei den Frauen des TSV Ellerbek II wollte nur gedämpfte Siegesfreude aufkommen, nachdem der 22:17 (9:11)-Sieg gegen den TuS Esingen feststand.

Für beide Teams steht nach dem Kellerduell fest, dass es unabhängig vom Ergebnis ein äußerst schwieriges Unterfangen sein wird, das rettende Ufer zu erreichen. Ellerbek belegt mit 5:19 Punkten den drittletzten Platz, die Tornescherinnen sind mit 4:22 Zählern Vorletzter, dahinter folgt nur noch Schlusslicht HT 16 (3:23). Die übrigen Hamburg-Liga-Klubs haben sich schon vom Tabellenende entfernt. Selbst der drittletzte Platz ist am Saisonende noch keine Garantie für den Klassenerhalt, sollte mehr als ein Hamburger Verein aus der eingleisigen Oberliga absteigen.

Obwohl die Gastgeberinnen auf vier ihrer Leistungsträgerinnen verzichten mussten, machten sie über weite Strecken der Begegnung den stabileren Eindruck. Allerdings hakte es auch bei Ellerbek anfangs: Nach einer 5:4-Führung schwächelten die Schützlinge von Trainer Thorsten Roggon. Bis zur Pause hatte dann aber der TuS die Oberhand gewonnen (11:9). Nach dem Wechsel stand die Ellerbeker Abwehr dann sicher - ein 12:11 war die Konsequenz, doch Esingen zog seinerseits wieder mit 15:14 in Front (46.). Dank fünf Treffern in Folge hatte Ellerbek bis zur 52. Minute endgültig die Weichen auf Sieg gestellt. Sicher behaupteten die Gastgeberinnen ihren Vorsprung bis zum Spielende. "Endlich einmal haben wir so aggressiv agiert, wie ich es mir vorstelle", sagte Thorsten Roggon. "Alle Spielerinnen haben gezeigt, dass sie diese Schicksalspartie unbedingt gewinnen wollten."

Die unterlegenen Tornescherinnen ließen die Köpfe hängen, hatten sie doch binnen vier Minuten nach der Pause den möglichen Erfolg aus der Hand gegeben. Zu Beginn der zweiten Halbzeit verwarfen die Gäste einen Siebenmeter, um sich anschließend drei Ballverluste und einen Fehlwurf aus dem Feld zu leisten.

Als entscheidend wertete auch TuS-Trainer Jan-Henning Himborn die Umstellung der Ellerbeker Deckung: "Mit der 5:1 sind wir gut klar gekommen - gegen die 6:0 haben wir viele falsche Entscheidungen getroffen." Aus der Verunsicherung resultierten dann Ballverluste und Fehlwürfe. Himborn: "Zwei Tore in den letzten 13 Minuten waren einfach zu wenig."

Tore/Siebenmeter: Ellerbek II: Rebecca Holst, Melanie Röwer (4/4), Maike Ostermann, Kim und Jana Höhne (je 3), Nicola Bosse (2), Lisa Ruge, Mareike Dahms, Mara Krüger (je 1).

Esingen: Katja Brandt (4), Angelika Koziol (4/1), Carolina Kaiser, Tanja Falk (je 3), Julia Berge (2/2), Anna-Cathleen Voigt (1).