Selters statt Sekt gab es für die Männer des TSV Ellerbek zum Hinrundenabschluss in der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein.

Ellerbek. Nach zuvor sechs Siegen in Folge endete eine ernüchternde Vorstellung gegen die HSG Hohn/Elsdorf vor 250 Zuschauern in der Harbig-Halle mit einer 27:31 (13:13)-Heimpleite. Der Versuch, auf Rang drei vorzustoßen, misslang dem aktuellen Fünften (17:9 Punkte), der die Gäste (18:8) an sich vorbeiziehen lassen musste und dem Führungs-Duo MTV Herzhorn/DHK Flensborg (je 22:4) klar hinterher schwimmt.

Aus dem restlos bedienten TSV-Trainer Till Wiechers sprudelte die Kritik an seinen Schützlingen, die mit hängenden Köpfen vom Parkett schlichen, nach Spielende denn auch nur so heraus. "Das war schrecklich, ganz furchtbar", schimpfte der 26-Jährige, dem vor allem die Deckung, "unser Prunkstück", nicht gefiel. "Da haben wir die nötige Aggressivität vermissen lassen. Wir haben uns die ganze Woche auf Hohn/Elsdorf vorbereitet, wussten genau, was der Gegner spielen würde und schafften es trotzdem nicht, ihn zu stoppen."

Diese Mängel wurden in der weitgehend ausgeglichen verlaufenden ersten Halbzeit zunächst noch dadurch kaschiert, dass auch die Gäste im Angriff nur mit Wasser kochten. Den Bach runter ging die Partie für die Ellerbeker dann aber nach dem Seitenwechsel: Fast jeder Wurf der Spielgemeinschaft aus dem Kreis Rendsburg/Eckernförde war ein Treffer, während die TSV-Fans bis zur 36. Minute auf das erste Feldtor ihrer Mannschaft nach der Pause (15:17 durch Rouven Alimi) warten mussten. Doch die Gäste hatten längst Oberwasser, setzten sich binnen weniger Minuten über 19:15 auf 22:17 (40.) ab.

Trotz des deutlichen Rückstandes aber steckten die Ellerbeker nicht auf, kämpften sich in den letzten zehn Minuten trotz häufiger Unterzahl mehrmals auf zwei Tore heran. Spätestens als Linkshänder Olaf Levin in der 58. Minute beim Zwischenstand von 26:28 zweimal in kurzer Folge von rechtsaußen am Hohner Torhüter scheiterte, war auch dem größten Optimisten unter den Ellerbeker Anhängern klar, dass dem Heimteam die Felle davongeschwommen waren.

Als Entschuldigung für die vierte Saisonniederlage wollte Wiechers weder den Ausfall einiger Leistungsträger wie Kreisläufer Bastian Blietz (Verdacht auf Ermüdungsbruch) noch die unglückliche Spielleitung des Schiedsrichtergespanns, das viel pfiff, jedem Team sechs Siebenmeter zusprach und reichlich Zeitstrafen verhängte, gelten lassen: "Uns fehlte die richtige Einstellung." Sonnabend (19.30 Uhr, Harbig-Halle) geht es gegen den Tabellenvierten HSG Schülp/Westerrönfeld.

Spielverlauf : 2:2, 4:3, 7:7, 8:10, 12:11, 13:13 - 14:14, 14:17, 15:20, 19:25, 22:26, 2428, 26:28, 26:29, 27:31. Ellerbek (Tore/Siebenmeter): Florian Knust (1. bis 42.), Tobias Laupichler (42. bis 60.) - Hendrik Jakobs (n. e.), Rouven Alimi (2), Matthias Menzel (7), Fokko Erdmann (2), Christopher Behre (5/1), Jens Hildebrand (2), Felix Schulz (1), Olaf Levin (1), Christopher Gertz, Christian Brandt, Tarek Fejry (6/2), Jonas Mecke (1).