Tabellenführer der Schleswig-Holstein-Liga aus Neumünster gewinnt das Hallenturnier des FC Elmshorn. VfL Pinneberg wird Vierter.

Elmshorn. Einmal wurde es richtig lustig beim Fußball-Turnier des FC Elmshorn in der Olympia-Halle (Sieger: VfR Neumünster). Das war, als Knut Aßmann auf die Bildfläche trat. Der Trainer des SC Sperber ließ sich nicht etwa im Trainingsanzug oder in Zivil auf seiner Bank vor den blauen Turnmatten nieder. Vielmehr kostümierte sich Aßmann für ein Gruppenspiel als "Spencer", stets kariert gekleidete Hauptfigur einer Kinder-Puppensendung.

"Knut hatte eine interne Wette während unserer Weihnachtsfeier verloren", verriet Sperbers Sportchef Eugen Igel (70), in dieser Funktion bis Mitte 2009 auch für den FC Elmshorn tätig und im Kreis Pinneberg als langjähriger Raspo-Trainer fast schon eine lebende Legende. "Spencer" trug übrigens eine Schiebermütze und damit war dann auch die Verbindung zum Fußball, nämlich zum früheren Nationalmannschaftstrainer Helmut Schön, hergestellt.

Der Kunstrasen ist recht langsam, aber es machte dennoch Laune

Die Blicke zog zunächst natürlich der mit Kunstrasen ausgelegte Boden auf sich. " 35 Millimeter dickes Polyethylen, mit fünf Tonnen Granulat verarbeitet", berichtete Eugen Igel, den Ausrichter FCE als Hallendirektor zurück in sein Boot geholt hatte. Etliche Helfer benötigten 18 Stunden, die elf Bahnen (je 4 x 25 Meter) zu verlegen. "Liga-Turf 235" heißt der Teppich, auf dem zum Beispiel auch die Bundesliga-Mannschaften von Bayern München, Schalke 04 und Borussia Dortmund trainieren.

"Auf diesem Untergrund rollt der Ball natürlich wesentlich langsamer als auf Kunststoff. Aber es macht, Laune darauf zu kicken", bemerkte Christopher Dobirr, der Ligaobmann und Verteidiger des VfL Pinneberg. Und hat sich der immense Aufwand bei 220 Fans am ersten sowie 400 Zuschauern am zweiten Turniertag denn nun gelohnt, Helge Werner Melzer? "Zunächst einmal würde ich von einem Imagegewinn für unseren Verein sprechen", betont der FCE-Vorsitzende. Finanziell werde man wie kalkuliert bei plus minus null landen. "Nächstes Jahr aber kommen wir in die Gewinnzone. Dann führen wir nämlich den dritten Turniertag ein."

Gerne wollen dann die Pinneberger wiederkommen, die als einziges Team aus dem Kreis das Halbfinale erreichten, dann aber gegen den SC Victoria (0:4) auf verlorenem Posten standen und auch das Spiel um den dritten Rang gegen Eintracht Norderstedt 3:4 (2:2) nach Neunmeterschießen verloren. "Im dritten Guppenspiel hatte sich Dirk Hellmann am Sprunggelenk verletzt und konnte danach nicht mehr eingesetzt werden. Das hat uns die Ordnung gekostet", erklärte Michael Fischer.

Erregte Diskussion von Melzer und Fischer mit privaten Hintergrund . . .

Der Scheck über stolze 1500 Euro war schon längst an die von zahlreichen Anhängern begleiteten Neumünsteraner übergeben, da führte Michael Fischer noch eine erregte Diskussion mit Helge Werner Melzer. Ging es darum, dass die Elmshorner offenbar VfL-Ass Thorben Reibe (hat inzwischen verlängert) abwerben wollten? Dazu Fischer: "Privatsache, über was wir geredet haben."

Offen redete man über den SuS Waldenau (Bezirksliga), nämlich nur Gutes, nachdem der Sieger des Vorturniers sowohl den Pinnebergern (Landesliga) als auch dem SV Rugenbergen (Oberliga) jeweils einen Punkt abgeknöft hatte. Dem anderen Qualifikanten, dem Kreisligateam von Gencler Birligi, ging nach insgesamt drei anstrengenden Turniertagen in Elmshorn und in Pinneberg am vierten aichtlich die Luft aus. Damit befand sich der tüchtige Außenseiter aber in guter Gesellschaft.

Gastgeber FCE kommt über den dritten Gruppenplatz nicht hinaus

So sehr sich Eugen Igel auch über das Wiedersehen mit vier seiner zu angesehenen Trainern aufgestiegenen Ex-Spieler freute: Nur Fischers am Vortag beim eigenen Bert Meyer-Cup siegreichen Pinneberger überzeugten, während Aßmann, Ralf Palapies (SV Rugenbergen) und Peter Ehlers (TSV Uetersen) nicht viel "rissen". Gastgeber FCE hielt sich seine Chance aufs Halbfinale immerhin bis zum letzten Vorrundenspiel gegen den Sieger VfR Neumünster (1:3) offen und wurde am Ende Gruppendritter.