Rist-Basketball-Herren unterliegen SC Rasta Vechta nach couragiertem, aber erfolglosem Auftritt

Wedel. Basketball-Trainer Patrick Elzie musste viele Hände schütteln. Schon vor dem Zweitliga-Gastspiel seines aktuellen Teams SC Rasta Vechta begrüßten ihn in der Steinberghalle Offizielle, Spieler und Fans des SC Rist, dessen Regionalliga-Herren er in der Saison 2003/04 vor dem Abstieg bewahrt hatte, aufs Herzlichste. Kaum minder groß war nach 40 Spielminuten die Zahl derjenigen, die den Deutschamerikaner zum 85:72 (43:35)-Erfolg der Gäste aus dem Oldenburger Münsterland und der damit verbundenen Behauptung der Tabellenführung in der Pro B Nord vor über 500 Zuschauern beglückwünschen wollten.

Auch Elzies Nachfolger auf der Rist-Bank, Özhan Gürel, vor sechs Jahren noch Spieler unter dem 49-Jährigen, reihte sich notgedrungen, wenn auch nicht übermäßig enttäuscht in die Schar der Gratulanten ein. In einem ansehnlichen Spiel hatte seine Mannschaft spielerisch gut mitgehalten, aber nicht genug Zählbares zustande gebracht. "Wir haben schlecht getroffen und konnten zudem in der Defensive Matt Reid und Marvin Boadu nicht stoppen", monierte der 30-Jährige.

Vor allem Boadu, der im Jahr 2009 vom SC Rist zu Rasta wechselte und unlängst zum Pro-B-Youngster des Monats gekürt wurde, zeigte, dass er seitdem unter Elzie viel dazugelernt hat: Der 21-Jährige brachte über 36 Minuten lang den Ball und steuerte zudem 17 Punkte zum Auswärtserfolg bei. Von derartiger Angriffseffizienz konnte Özhan Gürel nur träumen. Verheerend fiel vor allem die Wedeler Dreier-Bilanz aus: Nur einer von 18 Versuchen aus der Ferndistanz saß.

Ex-Retter Pat Elzie ist überzeugt: Wedeler erreichen Play-offs

Mut für kommende Aufgaben, die nächste am Sonnabend beim USC Leipzig, machten den Rist-Fans aber unter dem Korb das Comeback von Peter Huber-Saffer und das Debüt von US-Boy David Gomez. "Wir haben 52 unserer 72 Punkte aus der Zone erzielt", stellte Huber-Saffer fest, der bei seinem ersten Einsatz seit dem Frühsommer 2010 gleich 21:30 Minuten auf dem Parkett stand (Gürel: "Das war nicht geplant").

Insgesamt schafften es der 30-Jährige, Debütant Gomez, Michel Leger und Martin Maraite als Center aber nicht, die fehlende Treffsicherheit der Außenspieler zu kompensieren, doch vor allem in Bezug auf Gomez ist Gürel optimistisch: "David muss sich erst an unsere Systeme gewöhnen, dann wird er seine individuellen Stärken noch besser ausspielen." Von den Qualitäten seines Ex-Teams überzeugt ist auch der Rist-Retter von einst. "Ich bin mir sicher, dass Wedel mit den beiden neuen Spielern die Play-offs erreicht - Özhan Gürel macht einen tollen Job", erklärte Pat Elzie unter viel Beifall im Steinberg-Foyer.

Im ersten Halbjahr 2004 hatte der Deutschamerikaner am Steinberg eine "Super-Zeit" und nun auch an seiner Stippvisite Gefallen gefunden - vor allem, weil sein Team mit starker Verteidigung dafür gesorgt hätte, dass der Gegner nicht ins Laufen gekommen war. Was der 49-Jährige allerdings monierte, waren diverse Showeinlagen seiner Schützlinge: "Diese Zauberkunststücke haben mir nicht gefallen, aber die Jungs werden am Montag im Training zu spüren bekommen, was ich davon halte."

Statistik: Viertel: 15:21, 20:22, 15:22, 22:20.

SC Rist (Punkte): David Gomez (20), Michel Leger (12), Peter Huber-Saffer (11), Kay Gausa (6), Steffen Kiese (5), Mac-Davis Duah, Erwin Gausa, Martin Maraite, Tim Parohl (je 4), Tim Dostal (2), Jonas Laatzen, Tobias Wichers.