Nichts von dem, was sich die Basketballer des SC Rist zum Start in die Rückrunde der 2. Bundesliga Pro B Nord vorgenommen hatten, konnten sie gegen den Tabellen-Vorletzten Herzöge Wolfenbüttel in der heimischen Steinberghalle umsetzen.

Wedel. Die Revanche für das 60:79 zu Saisonbeginn in Niedersachsen blieb ebenso aus wie der sechste Sieg, mit dem die Wedeler in die obere Hälfte des eng gestaffelten Zwölfer-Feldes hätten vorstoßen können. Statt dessen sorgten ein desaströses Schlussviertel und die daraus resultierende 64:70 (39:34)-Niederlage für Ernüchterung bei den Rist-Fans unter den 300 Zuschauern, den Akteuren im grün-gelben Trikot und ihrem Headcoach Özhan Gürel.

Der restlos bediente 30-Jährige sprach nach Spielende Klartext: "Wer sich so viele Ballverluste erlaubt und so schlecht trifft wie wir im letzten Viertel, verliert." Auch nach Einschätzung seines Wolfenbüttler Kollegen Carl Woodard, erst seit wenigen Tagen als Nachfolger des Hamburgers Alexander Biller im Amt, hatten die letzten zehn Minuten der Partie den Ausschlag gegeben: "Wir haben im Schlussviertel eine Super-Verteidigung gespielt und insgesamt als Mannschaft überzeugt."

In den 30 Minuten zuvor hatte indes manches für einen Erfolg des Heimteams gesprochen. Die Wedeler lagen zur Pause vorn und verzeichneten zu Beginn des dritten Viertels nach einem 8:0-Lauf mit 47:34 ihre deutlichste Führung. Doch die Partie kippte, weil das Heimteam zu Beginn des Schlussabschnitts sechs Minuten lang ohne Zählbares blieb, während die Gäste in Person von Henje Knopke (2) und Justin Sexton drei Dreier in kurzer Folge im Wedeler Korb versenken konnten.

Immerhin vermieden die Wedeler trotz der zweiten Heimniederlage in Folge als Tabellenachter (17 Punke) das Abrutschen auf einen der Play-down-Plätze neun bis zwölf. Unter der Woche heißt es nun regenerieren und die Kräfte bündeln, denn zum Jahresausklang wartet in der Pro B noch eine strapaziöse Doppelschicht im Großraum Berlin auf die Rist-Basketballer: Am kommenden Freitag um 19.30 Uhr gastieren sie zunächst beim Tabellenzweiten Eintracht Stahnsdorf, am Sonntag um 15 Uhr stellen sie sich bei der zweiten Mannschaft des achtmaligen deutschen Meisters ALBA vor. "Wir müssen jetzt schnell wieder aufstehen und versuchen, beide Spiele zu gewinnen", fordert Özhan Gürel.

Statistik: Viertel: 16:20, 23:14, 17:16, 8:20. SC Rist (Punkte): Michel Leger (16), Marlon Pompey (9), Mac-Davis Duah, Kay Gausa, Florian Moysich (je 8), Vedo Delic, Steffen Kiese (je 6), Tim Parohl (2), Martin Maraite (1), Tim Dostal, Jonas Laatzen, Tobias Wichers.