In der Oberliga gewinnen die Männer 25:23 in Alt Duvenstedt, die Frauen 27:23 bei Tarp-Wanderup

Ellerbek. Handball-Trainer Till Wiechers hatte offensichtlich gut daran getan, die von ihm betreuen Oberliga-Männer des TSV Ellerbek vor dem Gastspiel beim TSV Alt Duvenstedt eindringlich davor zu warnen, den Tabellen-Drittletzten aus der Nähe von Rendsburg zu unterschätzen. Nicht weniger als vier ihrer sechs Niederlagen zuvor hatten die Alt Duvenstedter mit nur einem Tor Differenz bezogen, und unter diesem Aspekt mutet das Ellerbeker 25:23 (12:11) fast schon deutlich an.

Der Sieg hätte sogar noch klarer ausfallen können, aber, so TSV-Rückraumspieler Rouven Alimi: "Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht." Gegen eine Mannschaft mit etlichen groß gewachsenen Akteuren im Abwehrblock hätten die Ellerbeker allzu oft "die Bälle weggeworfen" und sich andererseits viele "leichte Gegentore" eingefangen.

Beide Mannschaften bringen die Führung clever über die Zeit

Gleichwohl führten die Gäste nahezu während der gesamten Spielzeit, sogar mehrfach mit bis zu vier Toren. Der letzte Vorsprung dieser Größenordnung fünf Minuten vor Schluss hatte dann spielentscheidenden Charakter, auch wenn die Alt Duvenstedter noch einmal auf zwei Treffer verkürzen konnten. "Wir haben die Führung clever über die Zeit gebracht", befand Alimi.

Auch Coach Wiechers war mit Ergebnis, Einsatz und Teamgeist zufrieden, schränkte aber ein: "Die Partie spiegelte unsere Trainingssituation unter der Woche wider." So hätten dort die angeschlagenen Matthias Menzel und Christopher Behre nur eingeschränkt mitmachen können und wären demzufolge in Alt Duvenstedt zwar relativ lange, aber fast ausschließlich in der Deckung zum Einsatz gekommen. Auch Jonas Mecke und Tarek Fejry seien nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte gewesen. "Wir können noch besser werden", glaubt daher Wichers mit Blick auf die in diesem Jahr noch ausstehenden Punktspiele gegen den Norderstedter SV (Sonnabend, 18 Uhr, Schulzentrum Süd), den TSV Altenholz II (11. Dezember) und die SG Hamburg-Nord (18. Dezember), die der Tabellensechste (11:7 Punkte) allesamt auswärts bestreiten muss.

"Wir haben uns vorgenommen, in diesen drei Partien noch mehr aus uns herauszuholen und sie allesamt zu gewinnen", fasst Rouven Alimi den Tenor einer Mannschaftsbesprechung in Anschluss an das Spiel in Alt Duvenstedt zusammen. "Dafür muss allerdings schon gegen den NSV eine Steigerung her", fordert Till Wiechers.

Die Frauen des TSV (ebenfalls (Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein) konnten ihre zwischenzeitliche Krise mit einem 27:23 (14:10)-Erfolg bei der HSG Tarp/Wanderup vorläufig beenden. Bei nun 8:10 Punkten liest sich die Tabellensituation für die Ellerbekerinnen in einer sehr ausgeglichenen Staffel wieder etwas erfreulicher.

Stärker als diesmal begannen die Frauen nie ein Spiel in dieser Saison

Mit einem Blitzstart (10:1 nach 14 Minuten) sorgte das Team von Trainerin Manuela Henße in der Halle von Tarp schnell für klare Verhältnisse. In dieser Phase wirkte die Mannschaft ungemein stabil und vor allem motiviert, damit den jüngsten Enttäuschungen nicht noch eine weitere folgte. Auch wenn die Gastgeberinnen in der Folgezeit mehr präsent als in der Anfangsphase waren und den Rückstand bis zur Pause auf vier Treffer reduzieren konnten: Noch dichter kamen sie zu keinem Zeitpunkt der Partie an ihren Gegner heran. Beim Stand von 26:18 in der 54. Minute war die Angelegenheit endgültig gelaufen. In den Schlussminuten mussten die Gäste nicht mehr als das Nötigste tun, um den Sieg in den Händen zu behalten.

Drei Begegnungen stehen für die Ellerbekerinnen in diesem Jahr noch auf dem Programm. Zu Hause geht es gegen Ahrensburg (5.12), auswärts muss die Mannschaft beim THW Kiel (11.12.) und Bredstedter TSV (19.12.) antreten. Trainerin Manuela Henße: "Man sollte es realistisch sehen. Die vordersten Tabellenplätze sind für uns kaum mehr erreichbar, mit dem Abstiegskampf dürften wir andererseits auch nichts zu tun bekommen."

Angespannt bleibt die personelle Situation allemal beim TSV. Selten zuvor musste Physiotherapeutin Nadja Günter so viele kleine Blessuren behandeln wie im Vorfeld und während der Partie gegen Tarp-Wanderup . . .

Männer (Tore/Siebenmeter): Florian Knust, Tobias Laupichler - Hendrik Jacobs (2), Bastian Blietz (5), Rouven Alimi (2), Torben Reimers (5/5), Matthias Menzel (2), Christopher Behre (2), Felix Schulz, Olaf Levin (2), Christopher Gertz (3), Tarek Fejry (1), Jonas Mecke (1).

Frauen (Tore/Siebenmeter): Juliane Mohr, Daniela Laupichler (je 30 Minuten) - Julia Steinberg (11), Ulrike Lohmeier (6), Maren Lehmhagen (4/2), Verena Oberthaler (3), Anastasia Günter, Jana Schwarz, Jennifer Jacobs (je 1), Anna Lena Seemann, Lena Jachimowitz, Rebecca Holst.