Bezirksligist TSV Sparrieshoop trennt sich von Jürgen Wolfgramm . Bisher 35 Gegentore

Klein Offenseth. Eines haben sich Abteilungsleiter Ernst Lipholz und Jürgen Wolfgramm (45) in die Hand versprochen: "Wir werden uns immer gut verstehen und noch so manches Bier miteinander trinken." Doch auf dem Sportplatz gibt es dieses Miteinander nun nicht mehr: Die Bezirksliga-Fußballer des TSV Sparrieshoop und Coach "Jogi" gehen ab sofort getrennte Wege.

"High Noon" im Klubheim an der Rosenstraße: Drei Stunden vor dem Punktspiel beim FC Union Tornesch sind dort Lipholz, Stellvertreter Theodor Schinkel, Wolfgramm sowie der Spielerrat mit Michael Nöthen, Sascha Meß und Dennis Vogt versammelt, die Lage zu erörtern. Denn eines soll sich während der 16 Monate mit Wolfgramm, der zuvor drei Jahre die TSV-Reserve coachte, herauskristallisiert haben: Der Trainer propagiert eine offensive Spielweise, die von den Akteuren nicht umgesetzt werden kann. Alle bringen ihre Argumente auf den Tisch, dann ist man sich schnell einig - Vertragsauflösung in allerseitigem Einvernehmen.

Klein Offensether rutschen weiter ab in die Abstiegszone

Lipholz begibt sich nicht mit glücklichem Gesicht zu einer häuslichen Familienfeier: "Es tut mir in der Seele weh. Jogi ist ein Toptrainer, den ich nur weiterempfehlen kann. Aber wenn die Taktik nicht zur Mannschaft passt oder umgekehrt, dann muss etwas passieren." Auf dem Tornescher Sportplatz an der Friedlandstraße lieferten die Klein Offensether dann nicht den Beweis, ohne Wolfgramm besser als mit ihm klar zu kommen. Das Union-Team siegte nach Toren von Ersin Tegöz (1.), Sebastian Rose (14.), 54.), Atalay Karul (60.) und Dimitrij Rawinsky (77.) souverän 5:0 (2:0), TSV-Stürmer Markus Steffen sah wegen Meckerns die Gelb-Rote Karte (87.). Am Donnerstag setzen sich Führung und Kicker des TSV Sparrieshoop erneut zusammen, dann wird geklärt, wie es nach vier sieglosen Spielen und schon 35 Gegentoren mit nur noch vier Punkten Abstand zum Drittletzten Stellingen weitergehen soll.

Auf Trainersuche ist nach wie vor TBS Pinneberg , doch an Interessenten für den Job an der Müssentwiete fehlt es nach Aussage von Manager Yusuf Demir nicht. Potenzielle Kandidaten durften sich beim 5:1 (3:0) im Nachbarschaftsduell über den Kummerfelder SV von der Qualität der Mannschaft überzeugen. "Endlich haben wir unsere Torchancen halbwegs konsequent genutzt", frohlockte Demir. Bei aller Freude über die Treffer von Mehmet Simsek (20.), Mikail Pekdemir (30.), Salih Koparan (35.), Jonathan Grubb (60.) und Konny Fey (73.) darf aber nicht vergessen werden, dass die von extremen personellen Sorgen geplagten Kummerfelder mit dem letzten Aufgebot antraten. Sascha Petersen glückte das 1:4 der Gäste in der 70. Minute, Teamgefährte Jannick Lingmann traf zweimal die Latte.

Blau-Weiß nach 3:0 gegen Stellingen zunächst Spitzenreiter

TBS zog in der Tabelle an den Stellingern vorbei, die beim 0:3 (0:1) auswärts gegen Blau-Weiß 96 nur darum bemüht waren, die Niederlage im Rahmen zu halten. Benjamin Eta (34.), Can Ünlü (55.) und Timo Carstens (69.) sorgten mit ihren Treffern dafür, dass die Schenefelder (vorübergehend?) die Führung in der Staffel West übernahmen. Fast geschlossen rückt das Blau-Weiß-Team zum heutigen DFB-Pokalspiel des SC Victoria gegen den VfL Wolfsburg an.

Der Vormarsch an die Spitze klappte wohl nur, weil der bisherige Spitzenreiter TuS Osdorf zwangsweise pausierte (Spielausfall in Eimsbüttel). Neuer Tabellenzweiter ist der TSV Niendorf II nach einem 8:2 (4:2) auf dem Kunstrasen am Sachsenweg gegen den SSV Rantzau . "Ich dachte schon, es sei der 24. Dezember und nicht der 24. Oktober, so viele Geschenke haben wir gemacht", wunderte sich Barmstedts Coach Andreas Behnemann. Vor der Pause konnte der Neuling die Spannung nach Toren von Björn Lefenau (1:2/20.) und Torben Blöcker (2:4/43.) noch hoch halten, nach dem fünften Gegentor (47.) aber ließen alle die Köpfe hängen.

Die Teams des SuS Waldenau , FC Elmshorn II und von Holsatia/EMTV genossen wegen unbespielbarer Plätze ein freies Wochenende.