Nach nur vier Spieltagen in der Hamburg-Liga trennen sich die Tornescherinnen von Trainer Ralf Kardel. Nachfolger wird Jan-Henning Himborn

Tornesch. Die niederschmetternde Zwischenbilanz von 0:8 Punkten und 70:120 Toren nach nur vier absolvierten Spieltagen in der Hamburg-Liga hat die Handballfrauen des TuS Esingen zum Handeln gezwungen. Unmittelbar nach dem desaströsen 13:35 beim TSV Niendorf kam es zu einer Krisensitzung, die mit der Trennung vom bisherigen Trainer Ralf Kardel endete.

Einen Nachfolger haben die Tornescherinnen auch schon gefunden - und das auch noch im eigenen Verein: Jan-Henning Himborn, als Spieler für diverse Regionalliga-Klubs (TSV Ellerbek, DHK Flensborg, SG Bramstedt/Henstedt-Ulzburg) und seit dieser Saison beim TuS als Leistungshandball-Koordinator tätig, soll am 24. Oktober (15.15 Uhr, neue Halle Klaus-Groth-Straße) gegen den AMTV erstmals bei einem Punktspiel seines neuen Teams auf der Bank sitzen.

"Die Mädchen haben mich angesprochen, und da mich zur Zeit eine Verletzung am Spielen hindert, habe ich zugesagt", berichtet der 33-Jährige, der beim TuS nun die Tätigkeit des Frauen-Coaches mit der des Cheftrainers von vier Jugendteams sowie als "Co" von Kay Germann bei den Hamburg-Liga-Männern unter einen Hut bekommen muss.

Trotz dieser "Ämterfülle" sieht Himborn seinen neuesten Trainerjob aber keineswegs zwingend als zeitlich befristet an. "Mindestens bis Saisonende" will er die TuS-Frauen betreuen, und "wenn es mir Spaß bringt, vielleicht auch länger". Zudem sei ihm der Verbleib des Teams in der höchsten Hamburger Klasse wichtig - nicht zuletzt, um talentierten Jugendlichen eine sportliche Perspektive innerhalb des Vereins bieten zu können.

Von der Leistungsfähigkeit seines Teams hat er sich bereits in einer ersten Trainingseinheit ein Bild gemacht - und gibt sich optimistisch: "Da ist eindeutig mehr drin, als es der Tabellenstand ausdrückt." Vor allem die Spielfreude müsse bald zurückkehren, dann würden sich auch wieder Erfolge einstellen.

Vorwürfe gegen Ralf Kardel, der gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen war, gibt es von Seiten des TuS nicht. Dem bisherigen Trainer wird auch die lange fehlende Planungssicherheit zugute gehalten: Nach dem Scheitern in der Relegation sicherte seinem Team erst der Rückzug des Bramfelder SV im Sommer einen Hamburg-Liga-Platz - zu spät, um sich noch gezielt verstärken zu können.