Lampenfieber und Abschlussschwäche verhinderten womöglich einen Auswärtssieg des SC Rist zum Start in die Saison 2010/11 der 2. Basketball-Bundesliga Pro B Nord.

Wedel. Bei den Herzögen Wolfenbüttel unterlagen die Wedeler 60:79 (26:44). "Die jungen Spieler waren heute viel zu nervös, und die erfahrenen haben fast nichts getroffen", ärgerte sich Headcoach Özhan Gürel. So war es denn kein Wunder, dass die Niedersachsen, denen der Rist-Trainer im Vorfeld der Partie die Favoritenrolle zugewiesen hatte, vor allem in der ersten Halbzeit des öfteren nach Wedeler Fehlversuchen punkten konnten.

"Wir haben zu viele einfache Körbe und vor allem zu viele Fastbreaks gefangen", klagte Gürel, dem es zu denken gab, dass sich die Erfolgsquote im Angriff im Spielverlauf nur unwesentlich verbesserte. Allerdings mussten die Wedeler mit dem Herunterticken der Spieluhr auch immer häufiger ihr Heil aus der Ferndistanz versuchen - mit minderem Erfolg: Nur zwei von 22 Dreier-Versuchen fanden ihr Ziel.

Mehr oder weniger zufrieden durfte Gürel nur mit der eigentlichen Stärke der Wedeler, der Verteidigung, sein. 18 Steals (Ballgewinne), von denen allein fünf auf das Konto des starken Steffen Kiese gingen, gelangen den Wedelern, doch reichten auch sie nicht zur Wende, zumal die Gäste den Wolfenbüttelern auch in Sachen Rebounds (37 Abpraller gegenüber 53) unterlegen waren.

Allen Widrigkeiten zum Trotz kämpften sich die Gäste in der Schlussphase noch auf sechs Punkte heran. Daraufhin lagen offensichtlich auch bei den Niedersachsen noch einmal die Nerven blank: US-Neuzugang Kareem Grant, der es mit Landsmann Justin Sexton auf zusammen 44 Punkte brachte, streckte Rist-Youngster Kay Gausa per Ellenbogen-Check nieder, ohne dass dies von den Schiedsrichtern geahndet worden wäre, berichtete Gürel.

Dem Heimspiel gegen Eintracht Stahnsdorf am Sonntag (17 Uhr, Steinberghalle) sieht Özhan Gürel einigermaßen optimistisch entgegen, "wenn wir dann besser treffen". Bis dahin dürfte auch Last-Minute-Verpflichtung Michel "Mitch" Leger weiter ins Team integriert worden sein. Der Franko-Kanadier gehörte in Wolfenbüttel nicht zur Starting Five der Wedeler, bilanzierte aber nach seiner Einwechslung fast noch ein Double-double (16 Punkte, neun Rebounds). "Mitch machte unter dem Korb einen guten Job", lobte Gürel.

Statistik: Viertel: 21:9, 23:17, 17:15, 18:19.

SC Rist (Punkte): Michel Leger (16), Steffen Kiese (10), Tim Parohl (7), Vedo Delic, Mac-Davis Duah (je 6), Florian Moysich (5), Tobias Wichers (4), Kay Gausa, Jonas Laatzen, Martin Maraite (je 2), Tim Dostal, Florian Hollmann.