In der neuen vierthöchsten Handball-Spielklasse verlieren die Männer 16:18 in Westerrönfeld. Die Frauen unterliegen beim TSV Jörl ebenso knapp 28:30

Ellerbek. Ihr erstes Punktspiel in der neuen Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein wird die Handballer des TSV Ellerbek zumindest gedanklich noch länger beschäftigen. Im Mittelpunkt der Grübeleien dürfte dabei die Frage stehen, warum der bisherige Regionalligist trotz stabiler Deckung, eines Übergewichts an Chancen und nur zwei Zeitstrafen (gegenüber neun für den Gegner) bei der HSG Schülp-Westerrönfeld 16:18 (9:8) unterlag.

"Selbst die Schiedsrichter haben uns anschließend gefragt, wie wir dieses Spiel denn bloß verlieren konnten", berichtete Ellerbeks neuer Trainer Till Wiechers, für den die Auftaktpleite in Westerrönfeld trotz allen Ärgers kein Anlass ist, "den Kopf hängen zu lassen". Vielmehr hätte seine Mannschaft vor allem in der ersten Halbzeit "megastark verteidigt" und auch später "nie aufgesteckt".

Das reichte aber nicht aus angesichts einer schwachen Chancenverwertung. So konnten die Gäste weder aus ihrer häufigen numerischen Überzahl noch aus ihren Ballgewinnen genügend Kapital schlagen. "Wir haben sechs Siebenmeter verworfen, sieben Gegenstöße vergeben, sind viermal in den Kreis eingetreten und haben sechsmal Pfosten oder Latte getroffen", zählte Wiechers frustriert die Vielzahl ausgelassener Großchancen auf.

Die Gelegenheit, vor allem im Angriff alles besser zumachen, ergibt sich für die Ellerbeker im ersten Oberliga-Heimspiel am Sonnabend (19.30 Uhr, Harbig-Halle) gegen die Bundesliga-Reserve des HSV Hamburg.

Eine Zwei-Tore-Differenz zum Gegner mussten auch Ellerbeks Frauen in der Auswärtspartie beim TSV Jörl hinnehmen. Die Schützlinge von Trainerin Manuela Henße unterlagen mit 28:30 (13:16). Ein unglückliche Premiere aus Sicht der Ellerbekerinnen, die in der neuen Klasse zunächst vor einem Problem stehen: Die Schiedsrichter pfeifen einerseits kleinlicher als in der Regionalliga, unterbanden ständig das Kreisspiel. Andererseits verhielten sie sich bei Stürmerfouls des Gegners reserviert. "Wir müssen lernen, uns darauf einzustellen", sagte Manuela Henße. "Ansonsten bin ich trotz der Niederlage nicht unzufrieden, 28 Tore im ersten Spiel sind okay." Beeindruckend vor allem die Vorstellung von Ulrike Lohmeier, die es auf acht Treffer brachte, einen davon per Siebenmeter.

Das Hauptmanko war letztlich, dass die TSV-Frauen nach zwischenzeitlicher 25:22-Führung in der 48. Minute eine Zeitstrafe nach der anderen hinnehmen mussten, in der entscheidenden Phase befand man sich sogar in doppelter Unterzahl. Manuela Henße: "Fast ein Viertel der Spielzeit hatten wir weniger Spielerinnen als Jörl auf dem Parkett."

Schwächen gab es in der Anfangsphase, als Ellerbek nicht ins Spiel kam, aus einem 0:3 aber ein 5:3 machen konnte. Drei Kontertore Jörls bedeuteten dann wieder einen 13:16-Rückstand zur Pause. In der 58. Minute schien beim 28:28 (58.) noch alles möglich, aber es sollte nicht reichen. Im ersten Heimspiel geht es Sonntag (16 Uhr) gegen den TSV Wattenbek.

Tore/Siebenmeter: Männer: Matthias Menzel (5), Olaf Levin (4), Christopher Behre (4/2), Bastian Blietz (2), Tarek Fejry (1).

Frauen: Ulrike Lohmeier (8/1), Maren Lehmhagen (8/4), Anastasia Günther (5), Julia Steinberg (3), Jana Schwarz (2), Verena Oberthaler, Sandra Vollstedt (je 1).