Die Frauen und Männer des TSV starten morgen mit Auswärtsspielen in die Premierensaison der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein

Ellerbek. Für die Handball-Erwachsenenteams des TSV Ellerbek beginnt am Wochenende eine neue Zeitrechnung. Frauen und Männer verpassten jeweils die Qualifikation für die neu eingeführte 3. Liga Nord, aber statt sich nun ausschließlich mit der Konkurrenz aus dem eigenen Verband zu messen, geht es fortan in der gemeinsamen Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein in erster Linie gegen die stärker einzuschätzende Konkurrenz aus dem nördlichsten Bundesland.

Männer sollen sich individuell und als Team weiterentwickeln

So gastieren die TSV-Männer morgen um 16.45 Uhr gleich bei der HSG Schülp/Westerrönfeld, der wie die meisten anderen schleswig-holsteinischen Teams zu den unbekannten Größen für die Ellerbeker zählt. "Das ist eine Mannschaft, die clever agiert, der starke Rückraum spielt gut mit den Kreisläufern zusammen", hat TSV-Trainer Till Wiechers allerdings bei einer Video-Analyse der HSG festgestellt. Über einen Auftaktsieg in Westerrönfeld würde sich der neue Ellerbeker Coach zwar freuen, aber Hauptziel in dieser Saison sei es, "ein geschlossenes Team zu formen, in dem sich jeder individuell, aber auch mannschaftlich optimal weiterentwickelt". Sportliche Rückschläge seien dabei einkalkuliert.

Den letzten wichtigen Test vor dem Saisonstart absolvierten die Ellerbeker beim DSV-Cup des bisherigen Staffelrivalen Bad Doberaner SV (jetzt 3. Liga Nord). Dem Gastgeber unterlagen die Ellerbeker im letzten Spiel 13:20, zum Auftakt gab es eine Pleite gegen den TSV Bützow, dazwischen Siege über den Ribnitzer HV (beide Mecklenburg-Vorpommern-Liga) und Fortuna Neubrandenburg (Oberliga Ostsee/Spree). Platz zwei stellt Wiechers aber ebenso wenig zufrieden wie die Auszeichnung für Ellerbeks Tarek Fejry als besten Spieler des Turniers. Vor allem die Niederlage gegen die Bad Doberaner ärgerte den 26-Jährigen: "Wir haben zu Beginn gut gespielt, dann aber einige Chancen vergeben und danach die Köpfe hängen lassen." Zum Punktspielstart in Westerrönfeld fehlen beim TSV die Urlauber Fokko Erdmann und Torben Reimers sowie Rouven Alimi (Achillessehnenbeschwerden).

Henße-Schützlinge sind noch nicht aufstiegsreif

Die Frauen des TSV Ellerbek bestreiten die Saisonpremiere am Sonnabend ebenfalls hoch im Norden. Um 16.45 Uhr gilt es beim TSV Jörl in der Nähe der dänischen Grenze zu bestehen. Trainerin Manuela Henße geht davon aus, dass es zu einer harten Bewährungsprobe für ihre Mannschaft kommen wird. "Ich schätze den Gegner als kompakt und unberechenbar ein."

Wie sehen die Erwartungen der TSV-Frauen denn aus? "Mit dem Abstieg werden wir nichts zu tun haben, zu einem Spitzenplatz dürfte es für uns aber wohl nicht reichen", gibt sich die Trainerin zurückhaltend. Selbst die Tatsache, dass man in der vergangenen Saison den Sprung in die neue 3. Liga nur relativ knapp verpasste, ändere an dieser Einschätzung wenig.

Immerhin verlor Ellerbek wichtige Spielerinnen. Melina Dahms hält sich wie Alina Kröger für längere Zeit im Ausland auf, Sarah Lamp hat sich dem Buxtehuder SV II (3. Liga) angeschlossen und nicht zuletzt hatte sich Bianca Liepner kurzfristig vom TSV abgewandt, um ihre geplante Rückkehr zum Zweitligisten TSV Travemünde zu realisieren. Das längerfristige Konzept läuft weiterhin darauf hinaus, jüngere Spielerinnen aufzubauen, die in der Oberliga bestehen können.