Welch ein Rückschlag: Der TSV Wedel unterliegt bei Barmbek-Uhlenhorst mit 0:3. Er gestattete den Gastgebern den ersten Sieg in dieser Saison und rutschte seinerseits wieder auf den letzten Platz ab.

Wedel. Das Bitterste dabei war, dass bei den Wedelern nichts mehr von dem Kampfgeist zu erkennen war, der die Fans in den vergangenen Wochen selbst bei Niederlagen versöhnlich stimmte. "Keine Laufbereitschaft, kein Zusammenhalt, ein Mittelfeld, das überhaupt nicht präsent war. Nichts, einfach nichts". Ligachef Walter Zessin klang nicht einmal ärgerlich. Er war nur entsetzt und ratlos.

Mit wie viel Herz man kämpfen und aufopferungsvoll rennen muss, wenn man aus den Tiefen der Oberliga wieder auftauchen will, demonstrierte der bisherige Tabellenletzte an der Steilshooper Straße. Bereits nach 20 Minuten ein verdeckter Gewaltschuss von Jon Hoeft, aus etwa 20 Metern flach ins Eck. Bei diesem Kracher konnte Sinanudin Omerhodzic dem Ball nur hinterher schauen.

Coach Frank Pagenkopf hatte den Routinier zwischen die Pfosten gestellt, weil er beim 4:3-Sieg über den Bramfelder SV unzufrieden mit Nick Gyateng wegen der drei Gegentore war. Aber in der 70. Minute leistete sich auch der erfahrene Omerhodzic, der in der Woche in der Schweiz seinem Job nachgeht, einen eklatanten Fehler. Zuerst vertändelte Rafat Waseq einen Ball. Diesmal war es Sebastian Müller-Riepen, der das Geschenk nutzte und sofort schoss - Omerhodzic ließ den Ball durch die Beine rutschen. Der zweite Treffer für BU ging völlig in Ordnung. Und auch der Dritte. In der 80. Minute war es dann noch einmal Jon Hoeft, der die zaghaft aufkeimenden Wedeler Hoffnungen endgültig zerstörte.

Erfreulich für Trainer Pagenkopf und Manager Zessin waren wenigstens die 20 Minuten, in denen Neuzugang Fabian Haye andeutete, was in ihm steckt. "Der Junge spielt einfach und mit Mumm, er kann sich seinen Platz in der Mannschaft erobern", so Walter Zessin. Inzwischen ist Wedels Kader so groß, dass drei Spieler nicht einmal auf der Reservebank Platz fanden. Und vielleicht ist nächsten Sonntag auch Sonay Hayran spielberechtigt.