ußball verrückt am Moorweg: Beinahe hätte der SC Egenbüttel sein Landesliga-Heimspiel gegen den FC Süderelbe trotz vorheriger Gelb-Roter Karte für Defensivspieler Nico Plocharska (82.) in allerletzter Sekunde noch gewonnen und nicht “nur“ 1:1 (0:0) gespielt.

Rellingen. F Der Kopfball von Dominik Lange nach Maßflanke von Mario Schacht zischte um ein paar Zentimeter am rechten Pfosten vorbei ins Toraus. Sogleich ertönte der Abpfiff von Fabian Qualmann (Glashütter SV), der sich umgehend von den Gäste-Akteuren umringt sah: "Schiri, du hast doch keinen Arsch in der Hose."

Zunächst einmal richtete sich der Protest gegen den Ausgleichstreffer der Rellinger (69.). Flanke Schacht, Kopfball von Lange in die Mitte, dort drückte der zur Pause eingewechselte Maik Martin den Ball ohne Rücksicht auf Verluste (mit gestrecktem Bein?) über die Torlinie. "Foul, so habe ich es im ersten Moment gesehen", räumte Holger Podein ein. "Darf man nicht geben", urteilte auch Olaf Orth, letzte Serie Podeins Partner im SCE-Trainerstab. "Ich hatte mein Knie angewinkelt", so der Torschütze. "Ein regulärer Treffer", entschied Qualmann - diskussionswürdig.

Total daneben lag der Unparteiische kurze Zeit später. Linienrichter Tobias Conrad hob starr die Fahne in die Luft: "Abseits, hallo, abseits." Sein Chef reagierte nicht. Die Hausbrucher spielten sich den Ball zu, dann lag die Kugel im Netz. 2:1 für Süderelbe? Qualmann lief plötzlich zu Conrad. Dann doch: abseits. Das hätte er einfacher haben können. Wenn er nämlich auf Conrads Signale sofort reagiert hätte.

Die Gäste boten außer dem 1:0 von Daniel Subasic (48.) noch zwei Pfostenschüssen. "Wir haben in der ersten Halbzeit unsere Spitzen Kevin Malke und Mario Schacht total vernachlässigt", ärgerte sich Holger Podein. Seine heisere Stimme verriet es: Die Pausenpredigt muss intensiv gewesen sein. Im zweiten Durchgang wurde es dann seiner Ansicht nach besser.