Der in Japan geborene Spring-Profi lässt beim Tangstedter Sommerturnier auch WM-Kandidatin Janne-Friederike Meyer hinter sich

Tangstedt. Die Platzierten im "Großen Preis" beim Reitturnier in Tangstedt drehten eine Ehrenrunde, der Sieger durfte als einziger zweimal um den Parcours galoppieren. Takashi Haase, der für den RV Havekost reitet, freute sich so sehr über seinen Erfolg im S*-Springen der VR Bank Pinneberg mit Atomic, dass er im Eifer des Gefechtes die Satteldecke verlor, die Veranstalter Harald Sellhorn seinem Pferd gerade über den Rücken gelegt hatte.

Der 30 Jahre alte Profireiter, in Kobe/Japan zur Welt gekommen, hatte das Kunststück geschafft, die Schenefelderin WM-Kandidatin Janne-Friederike Meyer und Cassaro auf Platz zwei zu verweisen. Beide waren sowohl im Normalparcours, als auch in der Siegerrunde fehlerfrei geblieben. Dabei fiel der achtjährige Holsteiner Verbandshengst Cassaro immer wieder durch sein unglaubliches Springvermögen auf.

Takashi Haase ist in Reiterreisen längst kein Unbekannter mehr. Im vergangenen Jahr wurde er deutscher Meister der Berufsreiter, und Japans Reiter-Föderation liebäugelt deshalb seit einiger Zeit mit dem Plan, ihn für die Olympischen Spiele 2012 in Paris zu nominieren.

Traurig war die Tangstedter Lokalmatadorin Yvonne Dude. Mit ihrem talentierten Karolo hatte sie sich es so sehr gewünscht, die Siegerrunde der besten 13 Pferde zu erreichen. Aber ausgerechnet Janne Meyer machte ihr einen Strich durch die Rechnung. Weil die deutsche Ex-Meisterin als drittletzte Starterin mit Cassaro fehlerfrei blieb, flog Yvonne Dude aus der Qualifikation und wurde nur 14.

Auch mit ihrem bereits 19 Jahre alten Wallach United MG hätte Yvonne es beinahe geschafft, doch der Oldie, der immer noch topfit ist, rutschte beim Einsprung zur zweifachen Kombination in die Stangen und kam mit 4,5 Fehlerpunkten (ein halber Punkt wegen Zeitüberschreitung kam dazu) nicht in die Siegerrunde.

Dafür qualifizierte sich zwar Rasmus Lüneburg (Hetlingen) mit Quidditch, aber nach insgesamt zwölf Fehlerpunkten (die Punkte aus dem Normalparcours wurden in die Siegerrunde mitgenommen) reichte es für ihn nicht zu einer vorderen Platzierung. Mit Theresia gab Rasmus nach drei Abwürfen vorzeitig auf, weil er der Stute weitere Anstrengungen ersparen wollte.

Harald Sellhorn und seine fleißigen Helfer waren am Ende nicht nur mit den äußeren Bedingungen, sondern vor allem auch mit der erfreulich großen Zuschauerresonanz zufrieden.

Ergebnisse: 1. S*-Springen: 1. Takashi Haase (Havekost) Atomic, 2. Janne Friederike Meyer (Schenefeld) Cassaro, beide 0 Fehlerpunkte in der Siegerrunde, 3. Dirk Schröder (Lentföhrden) Sir Poldi, vier Punkte in der Siegerrunde; 2. S*-Springen: 1. Christian Hess (RFV Elmshorn) Salunike 0/63,64 Sek., 2. Rasmus Lüneburg (RFV Uetersen) Quidditch 0/66,30, 3. Janne Friederike Meyer (Schenefeld) Cassaro 0/68,20; M**-Springen: 1. Abt.: 1. Felix Hauschildt (RFV Uetersen) Rakete 0/66,98; 2. Abt.: 1. Marc Scheel (Bad Schwartau) Carl 0/57,96, 2. Deike Ahsbahs (Bokel) Piave 0/62,90, 3. Tore Böge (Uetersen) Quin Air 0/64,68; 3. Abt.: 1. Ulrike Pöhls (Tasdorf) Little Kimba 0/56,36, 2. Rasmus Lüneburg auf Raja R 0/58,50.