Diskuswerfer Markus Münch rätselt über Gründe für das Verpassen des Endkampfes

Hasloh. Es gibt einen Sportsender im deutschen Fernsehen, der auch dank des Satzes "Mittendrin statt nur dabei" bekannt wurde. Bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Barcelona war Markus Münch während des Finales im Diskuswurf nicht dabei, aber dafür mittendrin - zu seinem Leidwesen nur unter den anderen DLV-Teammitgliedern, die den Kampf um Medaillen gemeinsam von der Tribüne aus betrachteten. "Ich weiß auch nicht, woran es gelegen hat", ließ der 24-Jährige am Tag danach denn auch nur kurz wissen. 65,37 Meter hat der Athlet von der LG Wedel-Pinneberg im Frühjahr geworfen beim Winterwurf-Cup im französischen Arles - und damit den Wettbewerb gewonnen. In der Qualifikation am Samstag im Olympiastadion von Barcelona gelangen ihm als Tagesbestweite gerade 58,81 Meter. Das bedeutete das Aus - wie schon 2009 bei der WM in Berlin - und damit die Karte für einen Platz auf der Tribüne.

Doch Markus Münch ist mit seinen 24 Jahren noch jung genug, das Potenzial ist da, das haben seine erzielten Weiten in den beiden vergangenen Jahren bewiesen. Andere Athleten, die bei großen internationalen Meisterschaften zunächst nicht das gezeigt haben, was sie können, haben schließlich einen Psychologen zu Rate gezogen. Zu jenen gehört DLV-Weitspringer Christian Reif, der als Jahresbester in seiner Disziplin nach Barcelona gereist war, um dann in der Qualifikation wie auch im Endkampf kurz vor dem vorzeitigen Aus stand. Mit dem jeweils dritten Sprung aber setzte er sich an die Spitze und gewann schließlich den Titel. Vielleicht sollte sich Münch daran ein Beispiel nehmen.