Ursachenforschung bei Diskuswerfer Markus Münch nach schwacher DM-Leistung . Start bei EM aber seit gestern sicher

Hasloh. Am Tag danach war das Fragezeichen nur bedingt kleiner geworden. Nein, ließ Markus Münch wissen, so wirklich weiter sei er in der Analyse noch nicht gekommen, warum er bei den deutschen Meisterschaften in Braunschweig nach sechs Versuchen nur einen gültigen zu verbuchen hatte, obwohl die erzielten 59,18 Meter immerhin noch zur Bronzemedaille gereicht hatten.

"Mir fehlt im Moment einfach die Lockerheit und das letzte Selbstvertrauen. Ich vertraue meinem Körper nicht", sagte der Athleten der LG Wedel-Pinneberg nach seiner gestrigen Rückkehr. Dabei sollte es am nötigen Selbstvertrauen eigentlich nicht mangeln. Zweimal hat der 24-Jährige die EM-Norm erfüllt, er war zu Saisonbeginn beim Winterwurf-Europacup im französischen Arles mit 65,37 Metern eingestiegen. Und nun das.

EM-Nominierung durch den DLV trotzdem nur eine Formsache

Gestern aber eine gewisse Erleichterung: Auf seiner Facebook-Seite teilt der Hasloher mit, dass ihm die Bestätigung durch den DLV für die EM-Nominierung vorläge. Die Generalprobe vor den Europameisterschaften, vor der er am 31. Juli in Barcelona in die Qualifikation muss, verlief so bitter, dass es eigentlich nur einen Europameister geben kann: Markus Münch. Das wiederum wäre eine Sensation. Sollte der Sportstudent aus Hasloh den Vorkampf erreichen, wäre das schon als Erfolg zu werten. In Europa ist Münch derzeit die Nummer zehn - und die Luft nach unten ist nicht wirklich groß. Vielleicht auch daher ist Münch nicht ganz so entspannt, wie man es vermuten könnte.

"Ein gewisser Leistungsdruck besteht zwei Wochen vor den EM-Titelkämpfen ja immer noch", sagt er. Viel wird sich daran in den kommenden Tagen nicht ändern, aber vielleicht hilft Münch der Aufenthalt in Kienbaum (Landkreis Oder-Spree in Brandenburg) mit der Nationalmannschaft, wieder den richtigen Dreh zu finden.

Marina Hilschenz belegt über 5000 Meter den sechsten Platz

Bernd Smrcka seinerseits musste erfahren, dass man trotz der Teilnahme an vielen deutschen Meisterschaften selbst noch nach Jahren mit etwas Neuem konfrontiert wird. Dabei war es weniger die Tatsache, dass Marina Hilschenz über 5000 Meter Sechste geworden war (16:53;40 Minuten) und anschließend zur Dopingkontrolle ausgelost wurde, zu der sie dann - bitteschön - ihren Personalausweis mitzubringen hatte. Und diese Anweisung konnte Smrcka nun gar nicht nachvollziehen. "Sollen die Athleten den etwa mit in den Innenraum nehmen? Der liegt im Hotel", grantelte er - und war plötzlich als Organisator gefordert, dem an diesem Tag ohnehin schon die Freude vergangen war. "Nach ihren gesundheitlichen Problemen im Vorfeld ist der Platz okay", gab Smrcka zwar zu, "aber der Lauf war eine Katastrophe."

Freilich war das nicht als Vorwurf gemeint, denn Marina Hilschenz hatte das Rennen recht mutig begonnen. Jedenfalls mutiger, als es nach den letzten Trainingseinheiten zu vermuten gewesen. "Denn die waren alle nicht gut", erklärte Smrcka. So also lief Marina Hilschenz rund 2000 Meter in kurzem Abstand hinter denen an dritter und vierter Stelle liegenden Konkurrentinnen hinterher.

Doch dann ließen die Kräfte bei ihr nach, von hinten kam eine große Gruppe auf und es war zu befürchten, dass Marina Hilschenz bis zu ihrer schon abgeschlagen auf dem letzten Platz liegenden Teamgefährtin Mareike Ressing durchgereicht werden würde. Dass es nicht dazu kam, wertete Smrcka später als Positiverlebnis. "Gut, dass sie dann in der Gruppe bleiben konnte." Mareike Ressing indes blieb Letzte. "Das war wohl mein schlechtester 5000-Meter-Lauf überhaupt", kommentierte sie später ihre Leistung und ergänzte anschließend noch: "Ich habe dummerweise seit einem Dreivierteljahr Achillessehnen-Probleme."