VfL-Trainer Fischer verärgert über das späte Gegentor von HR, das so den Hass + Hatje-Cup gewinnt

Halstenbek. Es war ja nur ein Vorbereitungsturnier, doch Michael Fischer schnaubte wie ein verwundeter Stier. In vorletzter Minute verspielten die Landesliga-Fußballer des VfL Pinneberg beim Hass + Hatje-Cup der SV Halstenbek-Rellingen Platz eins. Das hat den Trainer des VfL Pinneberg nach eigener Aussage "tierisch geärgert".

Nach überzeugenden Auftritten und deutlichen Siegen über den TuS Holstein am ersten Turniertag (6:1) und den SC Egenbüttel am zweiten (4:0) hätte den Pinneberger Landesliga-Fußballern schon ein Unentschieden gegen die Halstenbeker zum Cupgewinn gereicht.

Dann aber köpfte Gerrit Gomoll nach Flanke von Yannick Sottorf in der 79. von 80 Minuten das 3:2 der Spielvereinigung. Fischer lederte los, was ihm an diesem Spiel so gar nicht gefiel: "Es kann nicht sein, dass unser Abwehrspieler Florian Holstein bei der Flanke den Kopf einzieht. Und ich habe auch kein Verständnis dafür, dass es bei einem absichtlichen Handspiel des Halstenbekers Veton Hajrizi eine Minute vorher keinen Elfmeter für uns gibt."

Fischer in Fahrt, da bekam auch Christopher Dobirr noch sein Fett weg: "Unmöglich." Der VfL griffen viel versprechend an, da reklamierte der erfahrene Abwehrspieler am eigenen Strafraum immer noch lautstark ein Halstenbeker Foul.

Der Schiedsrichter unterband die Pinneberger Überzahlattacke, pfiff Freistoß für HR und zeigte Dobirr Gelb (65.). Das sind genau die Szenen, die den VfL-Coach zur Weißglut bringen - weil sie schon tausend Mal zur Sprache gekommen sind.

Fischer setzt jedoch unverdrossen auf den Lernprozess: "Die Landesliga ist kein Ditschi-Datschi, das wissen wir jetzt hoffentlich."

Lächelnd nahmen natürlich die Halstenbeker den Pokal und die 200 Euro für die Mannschaftskasse entgegen. "Wenn der Schiedsrichter nicht pfeift, dann geht das Spiel eben weiter", so kommentierte Detlef Kebbe lapidar Hajrizis Handspiel. Zufrieden zeigte sich der neue HR-Manager mit der fairen Spielweise der Turnierteilnehmer, die sich alle im Punktspielbetrieb der Hammonia-Staffel wiedersehen werden. Die Schiedsrichter kamen ohne Platzverweise aus.

Verbale Fouls gab es aber möglicherweise am Rande des Geschehens. Am ersten Turniertag hatte HR-Pressesprecher Thomas Berg (58) erzürnt den Jacob-Thode-Sportplatz verlassen und sein Amt spontan niedergelegt: "Jetzt ist Schluss. Es sind Sachen vorgefallen, die muss ich mir in meinem Alter nicht mehr antun." Kebbe bot an, zu schlichten. Mit etwas Abstand signalisierte Berg Verhandlungsbereitschaft.

Nachdenklich ging Jens-Uwe Meier nach Hause. "Die Aufgabe in Quickborn wird schwerer als gedacht", sagt der neue Coach des punktlosen TuS Holstein, der 17 Abgänge verzeichnet und bislang elf Neue dazu gewann. Beim Turniervorletzten Egenbüttel zog Co-Trainer Mario Schacht ein positives Fazit: "Das Turnier hat wertvolle Erkenntnis gebracht. Die Elf des ersten Punktspiels steht für mich im Geiste schon."

Turnierergebnisse: SC Egenbüttel - SV HR 1:3 (Tore: Torben Behrens - Hendrik Boester/2, Sebastian Krabbes), TuS Holstein - VfL Pinneberg 1:6 ( Tom Bober - Sören Badermann/3, Christopher Dobirr, Tugay Hayran, Mark Müller), SC Egenbüttel - VfL 0:4 (Jan Jania/2, Jan Eggers, Steve Carstenen), SV HR - TuS 2:1 (Veton Hajrizi/2 - Kim Schultze), TuS - SCE 1:3 (Dimitri Patrin - Metezel Özel/Eigentor, Mario Schacht, Nils Kaland/Foulelfmeter), SV HR - VfL 3:2 (Antonio Ude, Hendrik Boesten, Gerrit Gomoll - Dirk Hellmann, Torben Reibe).