TV Haseldorf holt zum siebten Mal den Wanderpokal der Raiffeisenbank Elbmarsch . Zwei “Flitzer“ und Schaumparty im Swimmingpool

Heist. Der obligatorische Striptease konnte nicht ausbleiben. Diesmal waren es gleich zwei Akteure des TV Haseldorf, die sich nach der Siegerehrung ihrer Sportkleidung entledigten und im Adamskostüm einmal den Platz hoch und runter flitzten. Es wurde noch eine vergnügte, lange Nacht auf dem Sportplatz des TSV Heist, wo die Haseldorfer Kreisliga-Fußballer exzessiv ihren siebten Erfolg beim Turnier um den Wanderpokal der Raiffeisenbank Elbmarsch feierten. Sogar einen Kinder-Swimmingpool hatten sie mitgebracht, aufgepumpt und darin eine Schaumparty veranstaltet.

Hattrick auf Sportplatz in Heist ein Trostpflaster für Bezirksligaabstieg

"Ich war ja nun auch schon mehrfach dabei, wenn der TVH den Pott geholt hat. Doch diesmal haben unsere Spieler wirklich die Sau raus gelassen", erzählt der frühere Ligaspieler Jan-Henrik Heinitz, jetzt Trainer der zweiten Haseldorfer Mannschaft. Die Freude musste einfach raus, nachdem die Haseldorfer vergangene Serie so manche negative Erlebnisse zu verarbeiten hatten und schließlich den Klassenerhalt in der Bezirksliga verpassten. Weil sie den Pokal das dritte Mal nacheinander holten, muss der Turniersponsor nun eine neue Trophäe herausrücken. Bedauerlich war nur, dass Kasemir Koopmann diese Ausgelassenheit und Ungezwungenheit nicht teilen durfte.

Gastgeber TSV Heist aufgrund der schlechteren Tordifferenz Zweiter

Der Fußball-Abteilungsleiter des TV Haseldorf war erst am Vortag nach über 50 Tagen Aufenthalt aus dem Krankenhaus entlassen worden und muss sich noch Schonung auferlegen. Bei Punktgleichheit blieb dem ebenfalls ungeschlagenen Ausrichter TSV Heist aufgrund der schlechteren Tordifferenz "nur" der zweiten Rang. Letztlich scheiterte das Team vor allem am Modus, der vorschreibt, dass der Gastgeber immer am letzten Spieltag aussetzt. Tatenlos mussten die Heister damit zusehen, wie die Haseldorfer den zum Gesamtsieg erforderlichen Erfolg mit mindestens zwei Treffern etwas mühevoll gegen den von Platzverweisen für Marco Kneten (Gelb-Rot) und Jonas Kieselbach (Rot) geschwächten Hetlinger MTV hinbekamen (3:0).

Als Sieger durften sich die Hausherren trotzdem fühlen, denn mit 2594 zahlenden Zuschauern bei Traumwetter an fünf Abenden (einsamer Rekord) fiel die Resonanz noch besser als in den kühnsten Träumen erhofft aus. Als sich am mit 646 Fans besonders stark besuchten dritten Turnierabend die ersten Engpässe bei der Verpflegung der zahlreichen Zuschauer abzeichneten, musste der Vorrat an Getränken und Würstchen aufgestockt werden. Etwas Regen setzte erst ein, als die über 30 Helfer am Sonnabend die Aufräumarbeiten verrichteten. "Es war für alle ein tolles Turnier, auch wenn mir die Haseldorfer Resultate natürlich nicht ganz so recht gewesen sind", erklärte der Heister Fußball-Abteilungsleiter André Behncke.

Sponsor bleibt dem Turnier noch mindestens vier Jahre erhalten

Turnierleiter Jan Aubrecht versicherte, dass die Raiffeisenbank dem Stelldichein in der Elbmarsch noch mindestens vier Jahre lang als Sponsor erhalten bleibt: "Das ist vertraglich so regelt". Der TSV Holm als Turnierdritter enttäuschte, stellte mit Michael Berndt dafür den besten Torschützen. Der Spielertrainer brachte es wie Martin Krohn (TVH) auf fünf Toren, gewann aber das Elfmeter-Stechen, bei dem Hetlingens Torsten Gronau - zum besten Torwart gewählt - die Pfosten bewachte. Zu guter Letzt gab es noch ein Wiedersehen mit Stadionsprecher Boje Richter (65), der nach zweijähriger Abwesenheit extra aus Albersdorf (Dithmarschen) angereist kam, um für Christian Ilic (Urlaub) einzuspringen.