Schenefelder Springreiterin nach ihrer guten Leistung im Aachener Nationenpreis in den deutschen A-Kader berufen

Schenefeld. "Ich habe eine WM-Chance. Sie ist vielleicht nicht besonders groß, aber ich werde alles tun, um sie zu nutzen." Originalzitat Janne Friederike Meyer am 6. Juli 2010 in der Pinneberger Zeitung.

Die 29-jährige Springreiterin aus Schenefeld hält, was sie verspricht. Und sie erhielt den verdienten Lohn: Einen Tag nach dem Preis der Nationen beim CHIO Aachen, in dem die deutsche Equipe mit Janne Meyer und ihrem Wallach Cellagon Lambrasco hinter Irland den zweiten Platz belegt hatte, rückte Bundestrainer Otto Becker mit einer Nachricht heraus, die die temperamentvolle Reitsportlerin geradezu in Euphorie versetzt: "Janne hat es verdient. Sie ist eine Möglichkeit für die WM. Sie hat den Test bestanden."

Zuvor hatten die Mitglieder des Deutschen Olympischen Komitees für Reiterei (DOKR) entschieden: Janne Meyer rückt ab sofort in den A-Kader, den Championskader, auf, der jetzt acht Reiter und Reiterinnen umfasst. Daraus werden die fünf Aktiven für die Weltreiterspiele in Lexington im US-Bundesstaat Kentucky (25. September bis 10. Oktober) ermittelt. Die Entscheidung fällt nach den deutschen Meisterschaften Mitte August in Münster.

Und das sind Janines Konkurrenten im Kampf um die WM-Fahrkarte: Ludger Beerbaum (Riesenbeck), Marcus Ehning (Borken), Marco Kutscher (Riesenbeck), Meredith Michaels-Beerbaum (Thedinghausen), Thomas Mühlbauer (Kötzting), Carsten-Otto Nagel (Wedel) und Philipp Weishaupt (Riesenbeck).

Experten glauben, dass Janne zurzeit Fünfte im Kader ist. Das wäre die WM-Fahrkarte, zumindest als Reservereiterin. Hinter ihr rangieren demnach Michaels-Beerbaum, die nach der Geburt ihres Kindes wieder im Vormarsch ist, Mühlbauer und Weishaupt.

Bei ihrem Premieren-Auftritt im FEI Nations Cup unterlief Janne Meyer in der Soers gleich am ersten Hindernis ein Springfehler - im ersten Umlauf. Im zweiten Durchgang war Lambrasco etwas zu langsam und erhielt einen Punkt wegen Zeitüberschreitung. Otto Becker hatte "aus taktischen Gründen" Janne Meyer den Vorzug vor Vizeeuropameister Carsten-Otto Nagel gegeben.

"Bis zu den Titelkämpfen in Lexington ist es noch ein weiter Weg", erklärte Janne Meyer nach ihrem Sprung in den A-Kader. "Es freut mich allerdings sehr, dass ich meine Chance in Aachen nutzen konnte."

Bei der letzten Rahmenprüfung am Sonntag (Yageo-Preis) siegte Janne Meyer mit Chika's Way (0 Fehlerpunkte/61,27 Sek.).