Am Sonntag um 11 Uhr tritt der Stürmer mit dem HSV-Team zum Benefizspiel in Halstenbek an

Halstenbek. Das Pech des Ruud van Nistelrooy, vom holländischen Nationaltrainer Bert van Marwijk nicht für die Weltmeisterschaft nominiert worden zu sein, ist ein Glück für die Fußball-Freunde im Hamburger Westen. Anstatt sich auf das WM-Endspiel abends in Johannesburg gegen Spanien einzustimmen, tritt der Paradestürmer des Hamburger SV am Sonntag um 11 Uhr auf dem Jacob-Thode-Platz gegen die Landesligakicker der SV Halstenbek-Rellingen in Aktion.

Nur auf die WM-Fahrer müssen die Fans noch verzichten

Mehr Nähe zu den Fans geht nicht als in diesen 90 Minuten zugunsten der Fördergemeinschaft Kinder-Krebs-Zentrum Hamburg e.V.. Darüber hinaus werden noch weitere Stars wie Frank Rost, Ze Roberto, David Rozehnal, Paolo Guerrero, Mladen Petric und David Jarolim fast in Reichweite zu sehen sein. Dass mit dem Bundesliga-Dino auch ohne seine WM-Fahrer nicht zu spaßen ist, bekam eine nordfriesische Auswahl am 4. Juli beim 0:9 in Leck zu spüren.

Der neue HR-Manager Detlef Kebbe, der während seiner Pinneberger und Wedeler Zeit dank seiner freundschaftlichen Kontakte zur HSV-Mannschaftsführung (Bernd Wehmeyer) schon mehrfach Freundschaftsspiele gegen die Profis auf die Beine stellte, ist geneigt, den Besuchern ein Torfestival zu versprechen. Abwehrspieler Robert Hermanowicz hat was dagegen: "Ich bin ein Bewunderer van Nistelrooys, aber mehr als zwei Tore kann ich ihm gegen uns nicht erlauben."

Gehobenes Flair darf bei diesem Anlass natürlich nicht fehlen. Im Klubheim wird ein V.I.P.-Bereich eingerichtet, in dem sich bei Schnittchen, Kaffee und Kuchen ausschließlich Halstenbeker Geschäftsleute und frühere HSV-Größen (kommt etwa auch "uns Uwe" Seeler?) tummeln. Das Stadion präsentiert sich im neuen Glanz, nachdem die "alte Garde" um den früheren Vereinswirt Hans Reck die Heckenschere in die Hand nahm und zum Beispiel Sträucher und Äste zwecks besserer Sicht aufs Spielfeld beschnitt.

Der HSV schickte zwei Rasenpfleger vorbei, die Rollrasen in beiden Strafräumen auslegten und Unebenheiten auf dem Spielfeld begradigten. An vorderster Stelle steht nach Detlef Kebbes Angaben die Sicherheit, wobei die Halstenbeker Polizei schon Bereitschaft bekundete, für eine reibungslose An- und Abfahrt der prominenten Gäste zu sorgen und den HSV-Bus nach dem Abpfiff zur Autobahn zu eskortieren. 40 Ordner und Sicherheitskräfte passen auf, dass die Spielregeln auch auf den Parkplätzen und den Stehtraversen eingehalten werden. "So ein Spiel ausgerechnet im Jahr des 100. Vereinsgeburtstages anbieten zu können, macht mich stolz, stellt aber auch eine große Herausforderung dar", sagt Hans Jürgen Stammer, Präsident der SV Halstenbek-Rellingen.

Für die "Neuen" im HR-Team ist es gleich ein besonders Spiel

Verblasst ist beinahe schon die Erinnerung an eine sportlich unbefriedigende Saison, die den Halstenbekern den Oberliga-Abstieg bescherte. Mit nicht weniger als 15 neuen Spielern strebt Trainer Thomas Bliemeister nun danach, diesen Misserfolg zu bald wie möglich vergessen zu machen.

Ihr erstes Spiel für die SV HR wird für Thomas Brandt, Sebastian Krabbes, Sebastian Munzel, Nils Matthiessen, Hendrik Boesten (kamen alle vom TSV Wedel), Dennis Albarus-Lange (TSV Uetersen), Daniel Arndt, Alexander Haag (Union Tornesch), Gezim Sabani, Ferdinand Adelmann, Gerrit Gomoll, Veton Hajrizi (FC Elmshorn), Yannick Sottorf (VfR Horst) und Patrick Hübner (SV Blankenese) gleich ein ganz Besonderes sein. Es fehlt bei den Gastgebern noch der verletzte Shoaib Sedeghi, der in der vergangenen Serie ebenfalls in Wedel kickte.