Handball-Spaßtruppe Physio-Sports gewinnt Halstenbeker Beachcup. In Elmshorn haben Kinder auf Rasenplätzen Spaß

Halstenbek/Elmshorn. Kaum ist die Punktspielsaison beendet, haben die meisten Handballmannschaften ein Problem. Der Antrieb, sich in der Halle zum gemeinsamen Training zu treffen, erlahmt, steigen doch im Normalfall die Außentemperaturen und locken auch passionierte Hallensportler ins Freie. Zudem beginnen in vielen Sportstätten spätestens nach Beginn der großen Ferien Handwerker mit Instandsetzungsarbeiten - die Aktiven müssen zwangsläufig draußen bleiben.

Als Alternative für alle Handballer, die während der Schließzeiten nicht auf ihren Lieblingssport verzichten wollen, bieten sich Turniere auf ungewohntem Untergrund unter freiem Himmel an: Auch auf Rasenplätzen oder im Sand lässt es sich hervorragend fangen, passen, werfen und jubeln, nur das Prellen entfällt fast ganz.

Erste Adresse in Sachen Beachhandball in Norddeutschland ist seit Eröffnung der Sportanlage am Bickbargen das Turnier der Halstenbeker Turnerschaft. Für die elfte Auflage des Beachcups hatten fast 100 Erwachsenen- und Jugendteams gemeldet. Gespielt wird am Bickbargen nach den üblichen Regeln auf 27 × 12 Meter großen Sandspielfeldern mit rechteckigen Torräumen. Die Spielwertung erfolgt nach Halbzeiten: Gewinnt ein Team beide, kassiert es 2:0 Sätze in der Tabelle, bei unentschiedenem Endstand (1:1) wird der Gewinner im Shoot-out (Penaltywerfen) ermittelt und siegt 2:1.

Im Gegensatz zum Hallenhandball werden Treffer je nach Art des Torwurfs unterschiedlich honoriert: Ein simpler Treffer wird einfach gezählt, netzt der mitspielende Torhüter ein, kassiert sein Team zwei Punkte. Am wertvollsten (drei Zähler) sind Treffer nach dem so genannten Kempa-Trick, bei dem der Ball vom Schützen im Flug gefangen und aufs Tor geworfen wird.

Für diese spektakulären Würfe, benannt nach ihrem Erfinder Bernhard Kempa, war beim HT-Beachcup vor allem das Männer-Siegerteam Physio-Sports gut. Zur Mannschaft um den früheren HSV-Bundesligaspieler Matthias Karbowski, der jetzt mit Kollegen ein Zentrum für Physiotherapie betreibt, gehören unter anderem Florian Bitterlich von Zweitliga-Aufsteiger SV Henstedt-Ulzburg sowie die (ehemaligen) Ellerbeker Jens Hildebrand, Björn Hesebeck, Dennis Lißner und Torben Reimers. Geboren wurde die Idee, als Allstar-Team in Halstenbek zu starten, auf einer privaten Feier. "Alle hatten Lust, einmal gemeinsam bei einem Beachturnier mitzuspielen", erinnert sich Reimers.

Der Vorsatz wurde in Halstenbek in die Tat umgesetzt - zum Leidwesen der gegnerischen Teams, von denen keines auch nur eine Halbzeit gewinnen konnte. Als Belohnung gab es einen Satz Trikots und zwei Flachen Sekt, die die Physiosportler dann aber den Damen der Halstenbeker TS spendierten. Zum Siegerteam des Frauenturniers gehörte auch Karbowskis Ehefrau Kirsten (vormals Schleßelmann).Ebenfalls feiern lassen durften sich am Bickbargen die weibliche C-Jugend des AMTV, die D-Mädchen und -Jungen der HSG Pinnau sowie die männliche C-Jugend der HT.

Viel Spaß auf sattem Grün hatten fast zeitgleich mehr als 500 Handballkinder der Altersklassen Minis bis D-Jugend auf sechs Rasenplätzen des Elmshorner MTV am Koppeldamm. Mit großem Einsatz, aber ohne die bei den Älteren übliche körperliche Härte wurde auf den Spielfeldern um jeden Ball gekämpft, auf die Befolgung des Regelwerks achteten elf überwiegend junge Schiedsrichter, meist Spieler der neuen männlichen A-Jugend, und meisterten diese Aufgabe souverän.

Bei den Siegerehrungen blickten EHT-Jugendleiter Christian Wendt, Jugend-Kassenwartin Karen Oldsen-thor Straten und Miniwart Uwe Lau ausschließlich in strahlende Kindergesichter und leuchtende Augen. Für die erfolgreichsten Mannschaften gab es Bälle, T-Shirts und Süßigkeiten. Redlich verdient hatten sich diese Belohnung vor allem die F-Jugend-Jungen (Jahrgänge 2003/04) des Elmshorner HT, die alle fünf Begegnungen im Turnierverlauf gewannen, einige davon mit rekordverdächtigen Resultaten. Über einen zweiten Platz freuen durften sich die E-Jugend-Mädchen des EHT.

Ausschließlich Süßigkeiten gab es für die jüngsten Teilnehmer am Volksbank-Cup: Insgesamt sieben Mini-Mannschaften spielten am Koppeldamm in einer einfachen Runde ohne Ergebniserfassung. Gewinner waren sie dann anschließend alle, freuten sich unbändig über ihre Medaillen und Naschi-Dosen. Zudem dürfen sie sich wie die übrigen Teilnehmer wohl schon jetzt auf eine Neuauflage des Kinder- und Jugendturniers freuen. "Im nächsten Jahr wird diese sehr erfolgreiche Veranstaltung wiederholt", verspricht EHT-Jugend-Pressewart Silvio Vogt.