Carsten Heggblum stürzt bei seinem Einsatz fürs Bezirksligateam, es ist aber keine Lungenverletzung. TBS patzt im Titelkampf

Bönningstedt. Gestern Mittag wirkte Carsten Heggblum, 28, schon wieder fröhlich. "Ich gehe davon aus, dass ich stündlich entlassen werde", sagte der Co-Trainer des SV Rugenbergen II, der beim 1:0 (1:0) der Bönningstedter Bezirksliga-Fußballer auswärts gegen den SSV Rantzau in der Startelf aufgeboten worden war. Dann aber knallte der Mittelfeldspieler ("Für mich war es ein Foul von hinten. Meinen Gegenspieler habe ich gar nicht kommen sehen.") mit dem Rücken auf den Boden, anschließend hustete er Blut (25.).

Da hielten es die Ärzte im Elmshorner Krankenhaus doch für angebracht, ihn zur Beobachtung eine Nacht dort zu behalten. Aktuelle Diagnose: Heggblum hat Prellungen der Rippen und des Schulterblatts erlitten, aber nicht die befürchtete Lungenverletzung. Das Blut stammte aus einer Wunde im Rachenbereich. Es war dann Ironie des Schicksals, dass ausgerechnet der für Heggblum eingewechselte Björn Dardemann den entscheidenden Treffer von Marvin Brunkhorst nach einer halben Stunde mit einem "Traumpass" (Trainer Börje Scharnberg) einleitete. Im Kampf um den Klassenerhalt benötigten die Bönningstedter diese drei Zähler dringend.

Die Konkurrenz schlief nämlich nicht und siegte ebenfalls. Union Tornesch setzte sich gegen den SV Eidelstedt dank der Treffer von Fatih Simsek (2) und Kevin Bliesch ebenso 3:1 (3:1) durch, wie der SV West-Eimsbüttel beim TuS Holstein. Die Quickborner waren bereits 0:3 in Rückstand geraten, als Dennis Obertopp das Resultat aufhellte. Doch auch der Tabellenvorletzte SC Nienstedten hat noch nicht aufgesteckt, das zeigte sein 1:1 (1:0) auf dem Rasen des seit zwölf Partien ungeschlagenen TSV Sparrieshoop. Der Klein Offensether Trainer Mario Steinhauer sprach von einem "glücklichen Punktgewinn", den Yusuf Önegi in der 46. Minute sicherte. Daniel Asmussen (Sparrieshoop/86.) sah die Gelb-Rote Karte.

In Gefahr schwebt weiterhin der Kummerfelder SV, der seine Talfahrt mit einer 2:3 (0:3)-Niederlage bei der SV Halstenbek-Rellingen II fortsetzte. Nach Toren des früheren Kummerfelders Björn Kaland (5., 23.) und Aleksander Lesniak (7.) hatte sich schon ein ungefährdeter Sieg der HR-Reserve abgezeichnet. Später erzeugten Dennis Beckmann (67.) und Björn Brodersen (72.) wieder Spannung. Um sich ein Zittern bis zuletzt zu ersparen, muss der KSV jetzt gegen Rantzau gewinnen.

Im Titelkampf scheint eine Vorentscheidung zu Gunsten des TuS Osdorf gefallen zu sein. Während der VfL Pinneberg II dem Tabellenführer 1:4 (0:3, VfL-Torschütze: Nils Hammer) unterlag, kam TuS-Verfolger TBS Pinneberg gegen den SC Egenbüttel nicht über ein 2:2 (0:1) hinaus. "Macht nichts. Wir hätten die Osdorfer ohnehin nicht mehr eingeholt", tröstete sich TBS-Coach Florian Gossow. Paul Jürs hatte die Rellinger zweimal in Führung geschossen (30., 70.), Hanney Zigta (47.) und Fatih Gürel per Foulelfmeter (85.) erzwangen jeweils den Ausgleich. Zwei Punkte oder ein Zähler im direkten Vergleich fehlen den Türk-Birliksportlern noch zur Vizemeisterschaft, nachdem ihr nächster Gegner Niendorfer TSV II (Dritter) die vor der Pause gar nicht einmal schlechte Zweite des FC Elmshorn 4:0 (1:0) abfertigte. Morgen um 19.30 Uhr kommts zum Nachholtreffen des FCE II gegen den VfL Pinneberg II, danach ist das Tabellenbild der Staffel West begradigt.