Kurioser Platzverweis des Kummerfelders Fabian Tiede. TBS Pinneberg ist in der Bezirksliga West mittlerweile achtmal in Folge unbesiegt.

Kummerfeld. "Hätte ich es doch bloß gewusst", entschuldigte sich Fabian Tiede hinterher. Hätte der 21 Jahre alte Mittelfeldspieler des Kummerfelder SV dann den Mund gehalten? Im Heimtreffen gegen den TSV Sparrieshoop bekam Tiede ebenso wie Teamgefährte Dennis Brinkmann in der 27. Minute die Rote Karte zu sehen. Es war eine besonders kuriose. Mit zwei Mann weniger hatten die Kummerfelder Bezirksliga-Fußballer keine Chance, ihrer 1:4 (1:3)-Niederlage zu entgehen.

In der achten Minute hatte Tiede zunächst das 1:0 für die Gastgeber erzielt. In der 15. Minute verschuldete Brinkmann dann das 1:1 von Markus Steffen. Dann entgleiste Brinkmann einem Gegenspieler gegenüber verbal - Rote Karte. Tiede eilte heran und beschimpfte wiederum den Mitspieler. Der Schiedsrichter holte nochmals die Rote Karte aus der Gesäßtasche hervor. "Die Beleidigung eines Mitspielers ist genauso als Unsportlichkeit zu ahnden wie die Verunglimpfung eines Gegenspielers", lernte der regelunkundige Tiede auf diese Weise. Worüber sich streiten lässt, wenn man sich erinnert, wie Nationaltorwart Oliver Kahn früher auf dem Spielfeld straffrei die eigenen Arbeitskollegen durchschüttelte . . .

Uwe Lohse (24.) und Steffen (35., 59.) sorgten mit weiteren Treffern dafür, dass sich die seit zehn Partien unbesiegten Klein Offensether in der Staffel West "Mannschaft der Stunde" nennen dürfen. Diese Bezeichnung teilen sie sich mit Tabellenführer TBS Pinneberg, der achtmal nacheinander nicht mehr verlor. "Die Vizemeisterschaft ist sicher", freute sich Trainer Florian Gossow über den neuerlichen Erfolg dank Toren von Salih Koparan (20.), Youngster Onur Akcan (47.), Fatih Gürel (55., 85.) und Kadir Candir (65.), zum 1:2 der Elmshorner hatte Lars Gersdorf einen Foulelfmeter verwandelt (50.).

Die Spitze aber könnten die Kreisstädter rasch los sein, dann nämlich, wenn Verfolger TuS Osdorf sein Nachholtreffen heute um 19.30 Uhr gegen die SV Halstenbek-Rellingen II gewinnt. Nach dem eher ereignislosen 1:1 (1:1) auswärts gegen den SV Rugenbergen II - Tore von Sascha Rathje (0:1/18.) und Marvin Brunkhorst (44.) - gelten die Halstenbeker als krasser Außenseiter, aber sie haben immerhin schon die Weichen für die Zukunft gestellt. Froh ist Trainer Bernd Bressem besonders, dass er Oberligaspieler Oliver Wroblewsky, 28, aus dem Kader der Halstenbeker Ersten für die Reserve gewann: "Er wird zukünftig meine rechte Hand auf dem Spielfeld sein."

Oberliga-Coach Thomas Bliemeister erklärt, warum der frühere Leistungsträger Wroblewsky bei ihm keine Rolle spielte: "Immer wieder war er verletzt oder krank, so dass ich mir von ihm kein Bild mehr machen konnte." Weitere HR II-Zugänge sind Marcel Gompf, Nico Krüger (SuS Waldenau), Robin Strunz, Daniel Agyei (TuS Holstein) und Tim Sander, früherer A-Junioren-Bundesligaspieler von Hansa Rostock (zuletzt Komet Blankenese).

Bei Union Tornesch bleibt es dem zukünftigen Trainer Mirco Seitz nicht erspart, zweigleisig zu planen. Weiterhin bestehen Chancen auf den Klassenerhalt, die sich nach der 1:2 (0:2)-Niederlage beim VfL Pinneberg II allerdings verschlechterten. Torsten Jung per Kopf (27.) und Ricki Voß (43.) sorgten für die 2:0-Führung der Blau-Roten, ehe die Tornescher zum Schluss noch aufkamen. Außer dem Anschlusstreffer von Ümit Sahbudak (86.) hatten sie einen Lattenschuss von Jannik Siems zu bieten (81.).

Jenseits von Gut und Böse bleibt der SSV Rantzau angesiedelt. Das 0:2 (0:1) auswärts gegen den SV Eidelstedt konnte nach vorher drei Niederlagen auch niemanden mehr erschüttern. Gewaltig ist schon die Kluft zum Tabellennachbarn SC Egenbüttel, der als Siebter schon 13 Zähler mehr als die Barmstedter erwirtschaftete. Das 0:1 von Carsten Grahn (6.) verwandelten Nesa Djoric per Eigentor (12.), Felix Krenzien (23.) und Andreas Jerchel (76.) noch in einen 3:1 (2:1) über den Tabellenletzten TuS Holstein, der sich nicht wie ein Absteiger präsentierte. Zu einem Nachholtreffen treten die Rellinger heute um 18.30 Uhr beim TSV Sparrieshoop an.