Fischbeks Spielertrainer Roman Judicky wechselt sich im Hamburg-Liga-Kellerduell am Bickbargen selbst ein. Esingen siegt, Ellerbeker ärgern Meister Barmbek

Halstenbek/Tornesch Am Ende der Saison 2005/06 stiegen die Handball-Männer der Halstenbeker Turnerschaft mit gerade einmal 5:39 Punkten aus der damaligen Oberliga Hamburg ab. Deutlich konkurrenzfähiger präsentierten sich die Herren der HT in der gerade abgelaufenen Spielzeit der zwischenzeitlich als höchste Klasse eingeführten Hamburg-Liga - und müssen nun doch nach dem abschließenden 19:24 (11:9) gegen den TV Fischbek am Bickbargen erneut nach nur einer Spielzeit die Hamburger Beletage verlassen - als Vorletzter punktgleich mit dem AMTV aufgrund der schlechteren Tordifferenz.

"15:29 Punkte reichen normalerweise für den Klassenerhalt - diesmal leider nicht", sagte der dauerverletzte HT-Kapitän Ole Sadowski, der einmal mehr zuschauen musste. Doch obwohl mit Dmitrij Propp und Alexander Sauerhoff weitere Schlüsselspieler fehlten, schienen die Halstenbeker auf einem guten Weg zum Klassenerhalt, als sie nach 45 Minuten knapp führten. Es war der Moment, als sich Fischbeks Coach Roman Judicky, ehemaliger Bundesliga-Rückraumspieler des HSV Hamburg, seines Trainingsanzug entledigte und kurz darauf das Parkett betrat. "Er hat als Halbrechter gleich zwei Tore erzielt und auch in der Deckung energisch zugepackt", sagte Sadowski, der ebenso wie der scheidende Trainer Timo Jarama auf der Bank miterlebte, wie die Gäste die Partie noch drehten. Dem bisherigen HT-Coach, der künftig die Frauen des TSV Ellerbek (Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein) betreut, war damit der Ausstand ebenso verdorben wie seinem Nachfolger Georg Pohl, dessen Vertrag auch für die Landesliga gilt, der Dienstantritt.

Der TuS Esingen (29:15) hatte schon vor dem abschließenden Kräftemessen mit dem TuS Aumühle/Wohltorf Platz drei der Abschlusstabelle sicher, doch das mühsame 28:25 (14:12) in der Tornescher KGST-Halle sorgte dann immerhin noch für gehobene Stimmung beim anschließenden Treffen mit den Sponsoren. In Gefahr geriet der zehnte Heimsieg nur kurzfristig zu Beginn der zweiten Halbzeit (15:16/35.), wenig später war das Team von TuS-Trainer Jan-Henning Himborn wieder Herr im Haus. "Am Ende haben wir den Vorsprung gut verwaltet", sagte der Coach, der sich für die kommende Saison wünscht, dass sich sein Team auswärts ebenso stark präsentiert wie 2011/12 zu Hause (18:2 Punkte). Für Esingens Daniel Quilitzsch, der künftig als Diplom-Pädagoge in Neugraben arbeitet, gabs zum Ausstand ein Mannschaftsfoto und Eintrittskarten für die Staatsoper.

Beinahe die Meisterfeier verdorben hätte die zweite Mannschaft des TSV Ellerbek (Achter/18:26) Spitzenreiter HG Barmbek. Zum Ausstand von Interimstrainer Torsten Boster, den 2012/13 Kathrin Herzberg (bislang Ahrensburger TSV) ablöst, lieferte die Oberliga-Reserve den Hamburgern in der heimischen Harbig-Halle einen großen Kampf, obwohl mit Bastian Blietz (half in der Ersten aus) und Yannik Giles (verletzt) zwei Stammspieler fehlten. "Es war mehr drin", befand Torsten Boster angesichts mehrerer knapper Rückstände seines Teams in der zweiten Halbzeit. Nach dem Schlusspfiff spendierten die überglücklichen Gäste den Ellerbekern eine Kiste Bier, weil die TSV-Zweite ihnen mit ihrem überraschenden 34:30 beim Vizemeister HG Norderstedt massive Schützenhilfe im Titelkampf geleistet hatte.

Tore/Siebenmeter: HT: Frederik Jahnke (6), Iven Halberschmidt (5/2), Steffen Peters, Daniel Blank (je 2), Jens Rathloff (2/2), Jan Oppermann, Arne Martens (je 1), TuS Esingen: Daniel Günter (8), Lennart Haas (6), Timo Kreckwitz (5/2), Jannik Genz (5/3), Dennis Lißner (3), Daniel Quilitzsch (1), Ellerbek II: Sebastian Strahl, Tobias Wichmann (je 6), Torben Reimers (6/2), Martin Schleßelmann (4/1), Felix Albrecht (1).