Der Wedeler TSV unterliegt Blau-Weiß 96 mit 0:2 - Heiko Barthel wird 13 Pflichtspiele gesperrt . SV Lieth spielt 1:1 gegen Teutonia 10.

Wedel. Als der lädierte Stürmer Thorsten Zessin auf Socken nach dem Abpfiff der Kabine entgegen humpelte, war das eine Szene mit Symbolcharakter. Im Abstiegskampf der Hammonia-Staffel gehen die Landesliga-Fußballer des Wedeler TSV, die ihr Heimtreffen gegen Blau-Weiß 96 0:2 (0:1) verloren, am Stock. Es kann ja sein, dass der unverwüstliche Zessin junior im nächsten Spiel schon wieder auf die Zähne beißt. Doch jetzt droht der Ausfall von Außenverteidiger Dominik Lange, der schon in der 33. Minute mit Verdacht auf eine schwere Schulterverletzung gegen Felix Mühlich ausgewechselt worden war.

Routinier Barthel hat spontan seinen Rücktritt angekündigt

Eine besonders bittere Pille schluckten die Wedeler bereits am vergangenen Mittwoch, als das Sportgericht den im Winter vom VfL Pinneberg als Anführer zurückgeholten Heiko Barthel für nicht weniger als 13 Pflichtspiele sperrte. Der 35 Jahre alte Routinier kündigte spontan seinen Rücktritt an: "Ich war gekommen, um zu helfen. Doch diese lange Warterei tue ich mir nicht mehr an."

+++ Rotsünder Achtmann trifft dreimal bei 4:2-Sieg des Hamburger SV III +++

Bitter war natürlich, dass er sich wegen seines Urlaubs nicht selbst verteidigen konnte. TSV-Manager Walter Zessin erschrak dann, als er in Hamburg-Jenfeld die an seinen Spieler gerichteten Vorwürfe hörte. Kurz vor dem Ende der Partie am 30. März beim HSV III soll Barthel Gegenspieler Andreas Achtmann in den Unterleib gekniffen haben. Dieser revanchierte sich mit Tritten, die das Sportgericht mit drei Spielen Sperre ahndete. Barthel kann es gar nicht glauben, was ihm da zur Last gelegt wird: "Ich habe an seiner Hose gezogen, das stimmt. Es war bescheuert von mir, mich auf diese Rangelei einzulassen. Doch als hauptberuflicher Feuerwehrmann sehe ich so oft so schwere Verletzungen, dass es mir niemals in den Sinn käme, einem Gegenspieler gesundheitlichen Schaden zuzufügen." Walter Zessin überlegt noch, ob es Sinn macht, in die Berufung zu gehen.

Das Wedeler Förderkreis-Urgestein Rolf Lau feierte seinen 70. Geburtstag und wartete vergeblich auf frohe Kunde aus dem Elbestadion. Am Ende mussten die Wedeler froh sein, nicht 1:5 oder 1:6 verloren zu haben. Die Schenefelder Überlegenheit auf allen Ebenen kam in Torerfolgen von Jan Düllberg per Kopf im Anschluss an einen Eckball von Eico Westphal (22.) und des nach einem Zuspiel von Timm Thau total ungedeckten Timo Carstens (59.) nicht annähernd zum Ausdruck.

Gertschat trifft per Kopf den Pfosten, Rote Karte für BW-Torhüter

Eine Wende in dieser Partie verpasste allerdings Pascal Gertschat, der den Ball nach einem Freistoß von Mario Schacht an den linken Pfosten köpfte (56.). In der 90. Minute leistete sich der Schenefelder Keeper Florian Jensen noch ein Foul kurz vor der 16-Meter-Linie an Gertschat, das Schiedsrichterin Sandra Pansch (Ahrensburger TSV) mit der Roten Karte ahndete. Mittelfeldspieler Moritz Moldenhauer schlüpfte in das Torwart-Trikot mit der Nummer 21, doch dann verstand sich an diesem Nachmittag von selbst, dass der Freistoß von Mark Hinze in der Abwehrmauer landete.

Die Zweite des SC Concordia gilt neben der abgemeldeten Mannschaft von Camlica Gencler als sicherer zweiter Absteiger, der dritte wird zwischen den Wedelern sowie der SV Lieth und Teutonia 10, die sich 1:1 (1:1) trennten, ermittelt. "In erster Linie wollte keiner verlieren, das war zu sehen", urteilte der Klein Nordender Ligaobmann Carsten Perner, dessen Team die Wedeler mit einem Heimerfolg im Nachholtreffen morgen um 18.30 Uhr gegen Teutonia 05 überflügeln kann. Ein bisschen mehr Mut als gegen die "anderen Teutonen" wird dann mit Sicherheit erforderlich sein.

Gewarnt vom Tor zum 0:1 in der 20. Minute achtete die Klein Nordender Mannschaft zunächst einmal auf, dass nicht noch mehr anbrannte. Nach dem 1:1 von Thies Harbeck im Anschluss an einen Freistoß von Dimitri Rawinsky (42.) fanden sie dann allmählich zu ihrer Sicherheit. Gegen Ende der Begegnung hatten Tim Henningsen und Rawinsky dann jeweils noch die Vorentscheidung im Kampf um den Klassenerhalt auf dem Fuß. Das Ergebnis hatte aber bis zum Schluss Bestand.