Mit Fabian Böke bleibt nach Augie Johnston ein weiterer Leistungsträger in Wedel

Wedel. Prinzipiell geht beim Basketball-Klub SC Rist die Tendenz eher zur Verjüngung des Zweitliga-Herrenteams (Pro B Nord). Gleichwohl gelang es den Wedelern aber, sich nach der Vertragsverlängerung mit dem US-Amerikaner Harold August Johnston auch die Dienste von Fabian Böke für die kommende vierte Saison in der dritthöchsten Spielklasse zu sichern.

Abstriche müssen dabei sowohl der 26 Jahre alte Pinneberger als auch der Verein machen. "Leider kann Fabian aus beruflichen Gründen nicht viermal pro Woche mit uns trainieren", sagt Pro-B-Headcoach Özhan Gürel. Daher einigten sich Trainer, Vereinsführung und der 2,08 Meter große Flügelspieler darauf, dass Böke so oft an den Übungseinheiten teilnimmt, wie es ihm seine Arbeitszeit als Personalreferent eines Hamburger Unternehmens gestattet.

Dieses Gentleman Agreement könnte sich für alle Beteiligten lohnen. Während seines Studiums in den Vereinigten Staaten schaffte der Pinneberger den Sprung ins Hochschulteam der Washington State University. Dass er es dort nur auf wenige Einsätze brachte, hatte keine sportlichen, sondern ausschließlich gesundheitliche Gründe: Rückenbeschwerden warfen den angehenden Bachelor immer wieder zurück.

Umso glücklicher ist Böke, der schon als Jugendlicher für den SC Rist spielte, im Sommer vergangenen Jahres an seine frühere Wirkungsstätte zurückgekehrt zu sein. In der abgelaufenen Spielzeit der Pro B Nord stand er in 23 Spielen pro Partie knapp 27 Minuten auf dem Parkett, bilanzierte dabei im Schnitt 13,5 Punkte, 7,8 Rebounds und 1,1 Blocks pro Einsatz. Unter dem Korb ebenso effizient wie als Distanzschütze und in der Verteidigung, avancierte der vielseitige Power Forward 2011/12 zu einem der besten deutschen Spieler auf den großen Positionen in der Pro B. "Jetzt freue ich mich auf die neue Spielzeit", sagt der Pinneberger, der sich in der abgelaufenen Saison mit drei Mannschaftskameraden eine Vier-Zimmer-Wohnung in Wedel teilte.

US-Center Anthony Pettaway wird von Pro-A-Klub Kirchheim umworben

Teil dieser Basketball-WG war bislang auch der zweite US-Amerikaner im Rist-Kader, Anthony Pettaway. Der 2,04 Meter große und 115 Kilogramm schwere Center hält sich zurzeit allerdings in seiner Heimatstadt Toledo im US-Bundesstaat Ohio auf, zuvor machte er Station in Kirchheim unter Teck (Baden-Württemberg), spielte beim dort ansässigen Pro-A-Spitzenteam der Kirchheim Knights vor.

Ob Pettaway noch einmal nach Wedel zurückkehrt oder gar weiter für seinen bisherigen Klub auf Korbjagd geht, weiß auch Özhan Gürel noch nicht. "Wir hoffen, nächste Woche Klarheit darüber zu haben, was Tony vorhat", sagt der 32 Jahre alte Headcoach. Sollte sich Pettaway für ein Engagement in Kirchheim oder anderswo entscheiden, müsste sich der SC Rist zwangsläufig nach einem neuen "big man" unter dem Korb umschauen.