Der SV Rugenbergen gewinnt die im November verschobene Oberligapartie gegen Oststeinbek nach viel Krampf mit 1:0.

Bönningstedt. Ermattet sanken die Oberliga-Fußballer des SV Rugenbergen zu Boden. Woche für Woche Abstiegskampf zeigt Spuren. Auch beim 1:0 (0:0) im Nachholtreffen über das Gästeteam vom Oststeinbeker SV mussten sie Schwerstarbeit verrichten. Letztlich war es keine gute Leistung, die sie vier Tage nach dem locker-flockigen 4:1 in Pinneberg diesmal geboten hatten. Aber sie nähern sich mit Riesenschritten der magischen 40-Punkte-Grenze an. 30 Zähler sind es bereits zum jetzigen Zeitpunkt.

Die paar, die noch zum Klassenerhalt fehlen, werden sie in den restlichen neun Partien auch noch auf die Habenseite schaffen, darauf kann man Wetten abschließen. Weitere Heimspiele stehen jetzt gegen den SV Curslack-Neuengamme und den TSV Sasel auf dem Programm, danach schon könnten die Bönningstedter aller Sorgen ledig sein. Drei bis vier Zähler in diesen beiden Partien wären für die Begriffe von Trainer Ralf Palapies "die halbe Miete". Geht's zweimal schief, begänne das Zittern von vorn. Der Coach warnt eindringlich davor, sich jetzt schon zu sicher zu fühlen.

Ursprünglich hatten sie gegen die Oststeinbeker im November des vergangenen Jahres antreten sollen. Dann bat der OSV wegen der Möglichkeit eines Freundschaftsspiels gegen das Bundesligateam des Hamburger SV um einen neuen Termin. SVR-Trainer Ralf Palapies wollte nicht als unsportlich oder kleinkariert gelten und willigte ein. Das mag er bereut haben, als das frostige Winterwetter die Austragung im Februar verhinderte. Um für den "Tag X" gerüstet zu sein, hatten die Bönningstedter extra auf den Winterurlaub verzichtet. Gestern aber war ja alles wieder gut. Dennis Schmidt rettete den Nachmittag in der 51. Minute, als er einen Freistoß von Dennis von Bastian im Hechtsprung einköpfte und so die Punkte sicherte. Es war bezeichnend, dass die Gastgeber den "ruhenden Ball" zum Sieg benötigten. Ein Kombinationsspiel wie in Pinneberg konnten sie nicht aufziehen, dafür ließ ihnen der Tabellennachbar aus dem Kreis Stormarn keine Freiheiten. Genau genommen erarbeitete sich der SV Rugenbergen während der gesamten Partie keine zwingende Tormöglichkeit. "Wir hatten unsere Konter, aber nicht genügend Zug zum Tor", kritisierte Ralf Palapies.

Dafür spielten sich im SVR-Strafraum zum Schluss noch einige heikle Szenen ab. Alle Fans der "teuflischen Kicker" unter den lediglich 87 "Zahlenden" an der Ellerbeker Straße atmeten tief durch, als Fatih Okur mit einem Direktschuss knapp das Ziel verfehlte (65.). Dann kam noch der große Augenblick von SVR-Torwart Dennis Schultz, der sich bei einem Heber lang und länger machte. Irgendwie schaffte er es, den Ball mit den Fingerspitzen über die Querstange zu lenken. Gelegentlich hat er auch mal einen Fehler drin, letzte Serie bekam er gar eine kurze schöpferische Pause verordnet. Aber es gibt keine Zweifel, dass Schultz zu den stärksten Keepern des Hamburger Amateurfußballs zählt. "So eine Stütze im Abstiegskampf ist enorm wertvoll", stellte Ralf Palapies nicht zum ersten Mal fest.

Lob erntete auch noch Sebastian Obe als Aktivposten auf der rechten Seite. Ansonsten schien die Angst vor einer Niederlage die Bönningstedter weitestgehend zu hemmen, sogar Regisseur Jan Melich, dem viele Anspiele missglückten. Letztlich zeichnete sie wieder die Qualität aus, aus ihren Möglichkeiten meistens das Beste zu machen. Palapies: "Wir hatten den größeren Siegeswillen."

Die Oststeinbeker aber schworen spontan Wiedergutmachung, nämlich am vorletzten Spieltag, wenn sich beide Teams in der Gemeinde vor den östlichen Toren Hamburgs wiedersehen. Dann wollen sie jeweils gerettet sein und den Besucher eine weniger verkrampfte Partie als am Ostermontag bieten.