Es war zum Heulen in der Tarper Treene-Halle: Ellerbeker Handballerinnen verspielen klare Pausenführung und verlieren noch mit 31:32

Ellerbek. Tauchen in der Handball-Oberliga Extreme mit unbegreiflichen Ergebnissen auf - und die gibt es in dieser Spielklasse derzeit zuhauf - sind häufig auch die Frauen des TSV Ellerbek maßgeblich beteiligt. Die machten im Auswärtsspiel gegen die HSG Tarp-Wanderup den Eindruck, als hätten sie die Saison vorzeitig abgehakt. Wie kann es sonst sein, dass die Mannschaft nach einer 20:13-Führung zur Pause noch mit 31:32 den kürzeren zog? Weitere Überraschung: Gleichzeitig verlor Meister HSG Kropp/Tetenhusen gegen den Tabellenletzten SG Niendorf/Wandsetal mit 24:25.

Niemand will bekanntlich in die 3. Liga aufsteigen, da machen auch die Ellerbekerinnen keine Ausnahme. Deren Auftreten in Tarp war auch nicht eines möglichen Aufsteigers würdig. Und das gegen einen Gegner, der zwei Tage zuvor noch im Einsatz war und gegen die HSG Holstein Kiel/Kronshagen ein 27:27 erkämpfte.

Typisch für das Erscheinungsbild der TSV-Frauen: Zur Halbzeit wurden in der Kabine Scherze gemacht. Als es dann wieder losging, verloren die unkonzentrierten Gäste völlig den Faden kassierten Tor um Tor. Zu keinem Zeitpunkt aber lag die Mannschaft während der 60 Minuten zurück, abgesehen von den Schlusssekunden, als Tarp-Wanderup noch zum Siegtreffer kam.

Geradezu peinlich war es, wie der Gegner seine Tore anbrachte. Dessen Hauptwaffe, Torjägerin Jasmine Hansen (9), nahm beim Abschluss jedes Mal nach dem gleichen Muster Maß: Der Ball flog in die lange Ecke und an den TSV-Torhüterinnen Juliane Mohr und Katharina Glamann vorbei ins Netz. Nicht minder bitter, dass Ellerbek sieben von 13 Siebenmetern vergab, viermal hatte die gegnerische Torhüterin den Ball nicht einmal berührt. Treffsicherheit ist etwas anderes. Anders wäre es aber wohl gelaufen, hätte Svenja Rix-Müller beim Tabellendritten mitgespielt. Die zehnfache Torschützin des Hinspiels erfuhr bei ihrem Aufenthalt in Australien von der Pleite . . . Für die TSV-Frauen gibt es jetzt wieder eine längere Punktspielpause. Auch bedingt durch die Osterferien findet das nächste Spiel erst am Sonntag, 15. April, gegen den Bredstedter TSV statt.

Ellerbek (Tore/Siebenmeter): Juliane Mohr, Katharina Glamann - Rebecca Holst (5), Marike Müller (je 5), Anastasia Zachau (5/2), Julia Daub, Maren Sicks (je 1), Nadine Cramer (8/4), Melina Dahms (6), Jana Schwarz, Anna Lena Seemann.