Blau-Weiß 96 kann dem Landesliga-Spitzenreiter FC Elmshorn keine Schützenhilfe leisten und unterliegt SV Lurup mit 2:4

Schenefeld. Kurz vor dem Abpfiff meldete sich Jan Lüneburg telefonisch bei Bert Ehm. Wie es denn steht, wollte der Torjäger des FC Elmshorn von seinem Trainer wissen. "Leider 3:2 für den Lurup. Blau-Weiß 96 spielt in der zweiten Halbzeit zu hektisch", antwortete Ehm. Als dann Hasham Sadek auch noch das 4:2 der Gäste erzielte (90.), wurde es Zeit, zu gehen.

Die Schützenhilfe der Schenefelder Landesliga-Fußballer, auf die Ehm beim Seitenwechsel (2:1) noch offen durfte, blieb am Ende aus. Die Luruper und die Elmshorner schreiten fast Kopf an Kopf in das Gipfeltreffen der Hammonia-Staffel am kommenden Sonntag an der Flurstraße.

"Ohne zehn, ohne zehn", riefen die Luruper nach dem Abpfiff immer wieder. Gemeint war, dass der FCE-Verfolger auf zehn verletzte Spieler seines Kaders verzichten musste. SVL-Coach Andreas Klobedanz sah sich veranlasst, zwei Akteure der Luruper "Zweiten" (Kreisklasse) in der Startelf aufzubieten und zwei weitere einzuwechseln. Von diesen Reservisten traf dann nicht nur Sadek, sondern auch Sandro Evora, der in der 47. Minute einen die vielen Schenefelder Abwehr- und Stellungsfehler zum 2:2 nutzte.

Timm Thau kehrt vom VfL Neumünster in den Schenefelder Kader zurück

"Ich weiß nicht, weshalb wir uns immer zu Beginn einer Halbzeit Gegentore einfangen", rätselte Blau-Weiß-Coach Selcuk Turan. Tatsache ist, dass sich sein Team vom Ausgleich nicht mehr erholte. Immer wieder beschworen sie mit Fehlpässen Gefahr vor dem eigenen Tor herauf. Die Niederlage zeichnete sich ab, als Roman Kialka, einer von sechs ehemaligen Blau-Weißen im Luruper Kader und nach drei Minuten schon Schütze des 0:1, mit einem großartigen 22-Meter-Schuss hoch in die linke Ecke das 2:3 glückte (79.).

Dabei hatten die Schenefelder mit einer Überraschung aufgewartet. Wer war denn das noch mal, den sie da mit der Nummer 16 präsentierten? Richtig, der Anfang des Jahres zum VfR Neumünster gewechselte Timm Thau ist wieder zurück. "Viermal die Woche zum Training 120 Kilometer ließen sich nicht mit seiner beruflichen Ausbildung vereinbaren", klärte Vater Reiner Thau auf. Da er für den VfR kein Pflichtspiel absolvierte, war der Junge sofort wieder für Blau-Weiß 96 spielberechtigt - um sein Comeback beinahe mit einem Torerfolg zu krönen (33.).

Vermutlich wäre das die Vorentscheidung zugunsten der nur vor der Pause guten Platzherren gewesen, nachdem Can Ünlü (29.) und Kevin Fölsch (30.) mit einem Doppelschlag für die 2:1-Führung gesorgt hatten.