Halstenbeks Handballer gewinnen Kellerduell unter den Augen ihres künftigen Trainers

Halstenbek/Tornesch. Vier Augen sehen mehr als zwei - nach dieser Devise verfuhren die abstiegsbedrohten Hamburg-Liga-Handballer der Halstenbeker Turnerschaft im Kellerduell gegen den Niendorfer TSV am Bickbargen. Während der am Saisonende auf eigenen Wunsch ausscheidende Trainer Timo Jarama wie gewohnt auf der Bank saß, machte sich sein designierter Nachfolger Georg Pohl auf der Tribüne Notizen. Nach 60 Minuten durften dann Spieler und Coaches gemeinsam ein 25:19 (10:12) und den Verbleib auf dem am Saisonende rettenden neunten Platz (13:23Punkte) bejubeln.

Das Heimteam tat sich aber eine Halbzeit lang extrem schwer. "Die Anspannung war enorm", räumte der verletzte HT-Kapitän Ole Sadowski ein. Strapaziert wurden die Nerven vor allem dadurch, dass HT-Akteure insgesamt fünf Siebenmeter verwarfen.

Etwas zurücklehnen durften sich Jarama und Pohl erst in den zweiten 30 Minuten, als die HT-Deckung sicherer stand. "Sieben Gegentore in einer Halbzeit sind eine klare Ansage", blickte Jarama schon voraus auf das Schlüsselspiel beim punktgleichen Vorletzten Altrahlstedter MTV am kommenden Sonnabend, 18 Uhr, Hermelinweg).

Wohl nur noch einen Sieg zum Klassenerhalt benötigt der TSV Ellerbek II (Siebter/16:20) nach Einschätzung von Interimstrainer Torsten Boster dank des souveränen 37:29 (18:11) über den TuS Aumühle-Wohltorf in der Harbig-Halle. Vom Leistungsvermögen ihres künftigen Teams konnte sich dabei die neue Trainerin der Ellerbeker Oberliga-Reserve, Kathrin Herzberg (bislang Ahrensburger TSV), überzeugen.

Torsten Boster, der in der Rückrunde kurzfristig für Marcus Kröning eingesprungen war, lobte die "tolle Mannschaftsleistung" seines Teams, aus dem gleichwohl der zwölffache Torschütze Yannick Giles herausragte. Nächster Gegner ist Sonnabend (17.45 Uhr) auswärts die SG Hamburg-Nord II.

Einem weiteren Gast-Torwart verdankte der TuS Esingen (Dritter/23:13) das 25:24 (12:11) beim Norderstedter SV. Den langzeitverletzten Alexander Witt (Fingerbruch) vertrat diesmal Dennis Rose, Trainer der zweiten Mannschaft (Landesliga 1) - und verhinderte zehn Sekunden vor Spielende den Ausgleich, indem er einen Siebenmeter von NSV-Spielertrainer Thiago Santos abwehrte.

"Es war von vornherein klar, dass es kein Spaziergang wird", resümierte TuS-Trainer Jan-Henning Himborn, den vor allem die Schlussphase Nerven kostete: In Überzahl verspielten die Tornescher zwischen der 53. und 57. Minute einen Zwei-Tore-Vorsprung, ehe Dennis Lißner mit dem 25:24 und Rose mit seiner Parade für das Happy End sorgten. Sonnabend (18.30 Uhr, KGST-Halle) geht es zu Hause gegen den Niendorfer TSV.

Tore/Siebenmeter: HT: Iven Halberschmidt (8/5), Dmitrij Propp (5), Steffen Peters, Frederik Jahnke (je 4), Alexander Sauerhoff (3), Christian Martens (1), Ellerbek II: Yannick Giles (12), Niels Joentvedt (9/5), Martin Schleßelmann (5), Bastian Blietz (4), Christopher Gertz (3), Tobias Wichmann (2), Torsten Müller, Sebastian Strahl (je 1), Esingen: Lennart Haas (5/1), Dennis Lißner (4), Daniel Quilitzsch, Jesko Semmelhack, Nils-Oliver Himborn, Jonathan Karow (je 3), Jannick Genz, Felix Haack, Moritz Machay, Daniel Günter (je 1).