Im Zweifelsfall beurteilen neutrale Beobachter des Hamburger Fußball-Verbandes, ob auf Amateurplätzen gespielt wird.

Pinneberg. Jeweils für sieben Amateur-Fußballspiele pro Wochenende tauschen die Verbände von Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bremen die Schiedsrichter untereinander aus. Mit guten Leistungen auf überregionaler Ebene sollen sich die Damen und Herren an der Pfeife für höhere Aufgaben empfehlen. Bei unsicherer Wetterlage bringt das Probleme mit sich. Zum Glück ist Wilfred Diekert, Obmann der Hamburger Unparteiischen, Frühaufsteher.

Mit dem Gedanken, der Kamerad Franz Bokop könnte am Sonnabend 200 Kilometer aus Vechta anreisen und dann in Pinneberg vor verschlossenen Stadiontoren stehen, mag sich der 63 Jahre alte Appener gar nicht anfreunden. Sicher ist schon, dass die Oberligapartie des VfL Pinneberg gegen den Meiendorfer SV nicht auf dem mit Pfützen überzogenen Rasen ausgetragen wird.

Den Grand im Stadion II will Diekert am Sonnabendmorgen noch persönlich in Augenschein nehmen - falls die Stadt und Platzwart Thomas Vasel das Gelände nicht schon vorher für jeglichen Spielbetrieb sperren. Es geht darum, den Schiedsrichtern eine vergebliche lange Anfahrt zu ersparen. Und dem norddeutschen Verband die hohen Spritkosten. Allerdings ließ sich Diekert lange nicht mehr als neutraler Begutachter an der Fahltsweide blicken: "Wenn ein städtischer Platz ramponiert werden könnte, dann hat ohnehin die Stadt das letzte Wort. Ich bin dann sofort im Bilde, denn die Kommunikation mit dem VfL klappt gut."

Ärger habe es vor einigen Jahren aber mal bei der SV Halstenbek-Rellingen gegeben: "Die wollten ihre Partie wegen Unbespielbarkeit des Rasens absagen. Da habe ich mir den Grand angesehen und angeordnet, das Spiel dort auszutragen."

Über solche Alternativen verfügt Landesliga-Spitzenreiter FC Elmshorn nicht. Schon gestern Morgen schritt der vom Hamburger Verband als neutraler Platzobmann eingesetzte Ewald Dohrn das vereinseigene Gelände an der Wilhelmstraße ab und ließ anschließend ein Schild anbringen: "Betreten verboten." Die Heimpartie gegen den SC Sperber fällt ins Wasser. Nun wollen die Elmshorner die dramatisch in die Höhe gekletterten Benzinpreise ignorieren und Sonntag um 15 Uhr in Aumühle einen Test gegen Meiendorf absolvieren.

Trainer Bert Ehm erwartet Wiedergutmachung, nachdem sich sein Team auf dem Kunstrasen der A-Juniorten von Eintracht Norderstedt eine Halbzeit lang nach Strich und Faden blamierte. Beim 5:7 (1:4) waren Jan Lüneburg (3) und Timo Mäkelmann (2) FCE-Torschützen.

Blau-Weiß 96 zieht im Sommer wieder einige viel versprechende A-Junioren wie Tobias Trulsen, den Sohn des früheren Bundesliga-Profis und Co-Trainers André Trulsen (FC St. Pauli, 1. FC Köln, TSG Hoffenheim) zu den Herren hoch. Niemand kann sie besser integrieren als Selcuk Turan, das ist die feste Überzeugung von BW-Abteilungsleiter Andreas Wilken, der den Vertrag mit dem 40 Jahre alten Trainer gleich bis 2015 verlängerte.

Kontinuierliches Arbeiten ist auch eine Stärke von Thomas Bliemeister (SV Halstenbek-Rellingen), dessen Team in den Vorbereitungsspielen lange Zeit auf Sparflamme kochte, zum richtigen Zeitpunkt aber Fahrt aufgenommen hat. Treffer von Yannick Bräuer (2), Philipp Erdmann, Sascha Richert, Pablo Cardoso und Nils Mahnke ergaben das 6:1 auf dem Kunstrasen von Hamm United.

Beim SV Rugenbergen fürchtet Trainer Ralf Palapies die Plage der englischen Wochen und wünscht sich deshalb grünes Licht aus Buchholz: "Ich habe keine Lust, dort an einem Dienstag oder Mittwoch hinzufahren."

Oberliga- und Landesliga-Ansetzungen, Freitag, 19.30 Uhr: Blau-Weiß 96 - HSV III; Sonnabend, 14 Uhr: TSV Wedel - SV Lieth; 15 Uhr: VfL Pinneberg - Meiendorfer SV, SC Poppenbüttel - TSV Uetersen; Sonntag, 15 Uhr: Buchholz 08 - SV Rugenbergen, Vorwärts/Wacker Billstedt - SV Halstenbek-Rellingen.