Verteidiger Lukas Westphal war nicht der einzige, der am Spielfeldrand wegen blutiger Schürfwunden von Masseur Russlan Remele die Knie gewaschen und verpflastert bekam.

Wedel. "Wer hat diesen mit Quarzsand versetzten Kunstrasen eigentlich für den Punktspielbetrieb freigegeben?", fragte sich nicht nur Manager Walter Zessin. Die Landesliga-Fußballer des Wedeler TSV bissen auf die Zähne und engagierten sich unerschrocken in den Zweikämpfen. Die Hautabschürfungen werden in ein paar Tagen verheilt sein, das 2:2 (2:1) auswärts gegen die SV Blankenese bleibt erhalten und hilft weiter im Abstiegskampf.

Froh war Zessin, dass alle vier eingesetzten Neuzugänge die Erwartungen erfüllen. Schon in der dritten Minute holte Mark Hinze einen Strafstoß heraus, den Björn Czech zum 1:0 verwandelte. SVB-Torwart Claus Hencke, der den früheren Halstenbeker zu Fall gebracht hatte, musste wiederum dankbar sein, mit der Gelben Karte glimpflich davon gekommen zu sein.

Über Heiko Barthel muss man eigentlich nicht mehr viel sagen und schreiben. Der Routinier tut jeder Mannschaft gut, sowieso als Abwehrorganisator, diesmal auch als Vorbereiter des 2:1 von Björn Roggow. Barthel war einem verunglückten Eckball von Daniel Struve hinterher gelaufen und hatte den Ball ideal vor das Tor geflankt. Roggow stand bei seinem Kopfball fast auf der Torlinie (27.).

Es reichte nicht zum ersten Sieg nach elf erfolglosen Partien, auch, weil Marc Rupscheit in der 40. Minute die Riesenmöglichkeit zum 3:1 ungenutzt ließ. Aus zwölf Metern schoss der frühere Blankeneser den Ball überhastet am Tor vorbei. Das rächte sich noch in der 85. Minute, als der Ball wie ein Flipperkugel im Wedeler Strafraum hin und her hüpfte - bis Harry Kühl schließlich den Gleichstand erzwang. Das 1:1 der Blankeneser hatte Zoran Pecelj in der 17. Minute erzielt.

Insgesamt war Walter Zessin zufrieden mit dem, was seine Mannschaft bot. Auch A-Junior Felix Mühlich hatte sich glänzend eingefügt, wenngleich am Ende die Kräfte nicht mehr reichten. Zur Glückszahl soll nun die "13" werden. Im Nachbarduell gegen die SV Lieth muss es endlich wieder ein "Dreier" sein.