Nichts gegen Mutter Natur und den blühenden, duftenden Teppich aus grünen Grashalmen. Aber die Oberliga-Fußballer des VfL hätten nichts dagegen, häufiger auf einem Kunstrasen anzutreten, egal, ob nun in vier oder sechs Zentimeter Florhöhe, egal, ob Polypropylen, Polyethylen oder Nylon.

Pinneberg. "Bei synthetischen Fasern gibt es keine unangenehmen Überraschungen. Der Ball springt stets gleich, wird aber bei Regen extrem schnell", sagt Nikola Maksimovic, 24 Jahre alter VfL-Kapitän, der nach fast halbjähriger Pause (Sehnenanriss unter dem rechten Fuß) sein Comeback feierte. Für Niederlagen könne man den Untergrund nicht mehr verantwortlich machen.

Die erste Generation Kunstrasen beinhaltete noch Verletzungsrisiken. Maksimovic: "Ohne Schürfwunden geht es da nicht ab, so wie auf Grand."

In der Zwischenzeit wird weicheres und geschmeidigeres Material verwendet, das Verbrennungen nach Stürzen im Kampf um den Ball entgegenwirkt. Ganz anders als auf Stollen im Naturrasen, wo es schon mal Bänderrisse und Knochenbrüchen gibt , können die Kicker mit ihren Multi-Noppen ("Tausend-Füßler") nicht mehr hängen bleiben. Mal abgesehen davon, dass der zuständige Platzwart die Spielfläche nicht mehr wässern, mähen und kuvertieren muss. Doch bei Kosten von 400 000 Euro aufwärts hört der Spaß für das überschuldete Pinneberg offenbar auf. Die VfL-Kicker hinken dem Trend der Zeit hinterher - und den meisten anderen Oberligateams.