SV Rugenbergen unterliegt HSV beim Freundschaftsspiel in der Imtech-Arena. Die Profis gewinnen 12:0 gegen die Oberliga-Fußballer

Bönningstedt. Gleich nach dem Abpfiff konzentrierte sich Trainer Ralf Palapies wieder aufs Alltägliche. "Morgen um 19.30 Uhr laufen wir, Freitag um 20 Uhr ist das Testspiel beim HSV III." So stimmte der Coach des SV Rugenbergen seine Oberliga-Fußballer noch in der Imtech-Arena, in der sie gerade gegen die HSV-Profis 0:12 (0:7) verloren hatten, auf die nächsten Aufgaben ein.

Vom besonderen Erlebnis ihres freundschaftlichen Vergleichs mit den Bundesliga-Assen in der Imtech-Arena werden die Bönningstedter noch einige Zeit schwärmen - vom Ergebnis weniger. Die Bönningstedter zollten vor allem ihrer physischen Unterlegenheit Tribut: Während sich die Profis längst "im Saft" befinden, stehen die Amateure erst am Anfang ihrer Vorbereitung auf die Punktrunde. "Einige Gegentore hätten wir unter normalen Umständen vermieden", ärgerte sich Dennis Schultz, der 45 Minuten lang beim SVR einhütete. Der Torwart weiß, wovon er spricht, am 12. Juli 2008 zählte er zur Kreis-Auswahl, die dem HSV in Pinneberg nur 0:6 (0:2) unterlag. Seinerzeit mangelte es dem Aufgebot des damaligen Trainers Martin Jol an Fitness, diesmal waren die Asse stets einen Schritt schneller als ihre Gegenspieler.

An ein Bundesliga-Spiel erinnerten in der Arena nur die strengen Einlasskontrollen. Trotz bitterer Kälte hatten sich 1300 Fans eingefunden, darunter Sven Trulsen aus Bönningstedt mit seinen Söhnen Mikkel, 9, und Jesper, 6. Sein mutiger Tipp vor dem Anpfiff: "Natürlich gewinnt Rugenbergen."

Zumindest war der Außenseiter mehrfach einem Treffer nah, etwa nach 29 Minuten, als Jan Melich die HSV-Abwehr mit seinem Pass schachmatt setzte, Anton Freundt aber an Torwart Jaroslav Drobny scheiterte. Kevin Lohrke freute sich über eine Rettungstat auf der Linie und bestaunte Michael Mancienne, der per Hacke zum 3:0 traf. Der Jungverteidiger, 19, schwärmte vom eigenen Kleiderschrank in den komfortablen Umkleidekabinen und schoss Fotos in den Stadion-Katakomben, die er im Freundeskreis herumreichen wird.