Eugen Igel weilte gerade auf einer Tagung des Hamburger Fußball-Verbandes in Glückstadt, als ihm ein Anruf den Abend verdarb.

Elmshorn. "Das willst du gar nicht wissen", druckste Torhüter Tim Brüggemann Lüneburg zunächst herum, um seinen Teamchef dann doch mit den traurigen Zahlen zu konfrontieren - 1:8 verloren. "Das ist für uns gar nicht gut und eine Blamage", entfuhr es Igel. In den Hinterköpfen der Gegner wird es sich nach diesem Reinfall gegen den VfR Neumünster festsetzen, dass Titelfavorit FC Elmshorn (Landesliga) nicht unverwundbar ist.

Vereinsvorsitzender Helge Werner Melzer weiß zu genau, dass er die Defensive für den erwarteten Fall des Aufstiegs verstärken muss. Für die Offensive verpflichtete er bereits Thorben Reibe, 29, treibende Kraft des VfL Pinneberg, die im Sommer an die Krückau wechselt und für zwei Jahre unterschrieb - ein spektakulärer Wechsel, der auf Melzers Bekanntschaft mit dem Torjäger seit gemeinsamen Zeiten beim VfR Horst und den gewiss spannenden sportlichen Perspektiven des FCE beruht. Auf dem Kunstrasen des SC Victoria allerdings bekam die Mannschaft nach ausgeglichener erster Halbzeit (1:2, Torschütze: Patrick Ziller) vom Tabellenführer der Schleswig-Holstein-Liga das Fell über die Ohren gezogen.

Da fühlten sich die Elmshorner genau so elend wie die Kicker von Bezirksliga-Spitzenreiter UH-Adler (Staffel Nord), denen sie am Abend vorher ein 1:10 zugefügt hatten. Nach Toren von Lüneburg (3), Antonio Ude, Len Strömer (je 2), Ömer Aygün, Nil von Appen, und Patrick Scheidt ahnte noch niemand, dass der FCE tags darauf selbst zum Spielball werden würde.