Oberliga-Handballteams stehen in der Harbig-Halle vor schweren Aufgaben gegen Aufstiegsanwärter. Wie schlägt man den HSG Kropp/Tetenhusen?

Ellerbek. Das Ziel, bis zum Saisonende auf Tuchfühlung zu den Spitzenplätzen in der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein zu sein, haben die Handball-Frauen des TSV Ellerbek sicherlich nicht erreicht (19:9 Punkte). Doch eines haben sich die Ellerbekerinnen beim Training unter der Woche fest vorgenommen: Der Tabellenvierte will seinem Gast, der HSG Kropp/Tetenhusen, am Sonntag (16 Uhr, Harbig-Halle) unbedingt die erste Saisonniederlage beibringen.

Ellerbekerinnen bringen Titelaspiranten den bislang einzigen Punktverlust bei

Doch wie schlägt man einen Gegner, der erst einen Punkt abgegeben hat (27:1) und in fast allen Begegnungen mit den Kontrahenten Katz und Maus spielte? Immerhin: Die TSV-Frauen fügten der HSG im Hinspiel den bisher einzigen Punktverlust zu, obwohl sie beim 26:26 über weitere Strecken der Partie klar in Rückstand gelegen hatten. "Diesmal wird es garantiert nicht leichter", vermutet sagt Ellerbeks Trainerin Manuela Henße, denn: "Kropp/Tetenhusen ist eine Mannschaft, die unbedingt den Wiederaufstieg in die 3. Liga schaffen will."

Die HSG-Spielerinnen verfügen über enorm viel Erfahrung. Die Truppe ist ausgeglichen besetzt und steht in der Deckung kompakt. Zudem haben die Gäste in Lena Leptin eine ausgezeichnete Torhüterin und mit Andrea Lubrich eine herausragende Schützin. Letztere brachte es in der Hinrunde auf 99 Treffer, knapp ein Viertel aller von Kropp erzielten Tore (411). Weil sie in der vergangenen Saison meist nicht zur Verfügung stand, stieg ihr Team aus der 3. Liga ab.

Die Ellerbekerinnen netzten 2011/12 bislang 391-mal ein, kassierten aber auch 362 Gegentore. TSV-Haupttorschützin Nadine Cramer brachte es bislang auf 52 Tore - keine schlechte Bilanz, doch agiert die wie Svenja Rix-Müller und Marike Müller vom Bundesligisten SGH Rosengarten gekommene Rückraumspielerin derzeit schwankend. Dennoch schätzt Manuela Henße ("Wir dürfen Kropp nicht zur Entfaltung kommen lassen und müssen vor allem über Tempogegenstöße Erfolg haben") die Stärken ihres groß gewachsenen Schützlings, der sich für die Rückrunde noch viel vorgenommen hat. Fraglich ist beim TSV nur der Einsatz von Anastasia Zachau, die sich im Training leicht an der Hüfte verletzte.

Männer messen sich zum dritten Mal in dieser Saison mit U23-Team des HSV

Vielleicht können sich die Frauen des TSV Ellerbek am Sonnabend (19.30 Uhr, ebenfalls Harbig-Halle) von ihren Klubkameraden zeigen lassen, wie einem Oberliga-Topteam am besten beizukommen ist. Bereits zum dritten Mal in dieser Spielzeit misst sich der aktuelle Tabellen-Sechste (14:14) mit der U23-Mannschaft des Deutschen Meisters HSV Hamburg (Dritter/21:7). Den Erfolgsdruck sieht Ellerbeks Coach eindeutig auf den Gästen lasten: "Wenn die HSV-Jungs ihr Ziel, in die 3. Liga aufzusteigen, noch erreichen wollen, müssen sie wohl bei uns gewinnen."

Vor Spielbeginn wird Wiechers einem prominenten Kollegen die Hand schütteln können: U23-Coach Jens Häusler vertritt zur Zeit den entlassenen Per Carlén als Cheftrainer des HSV-Bundesliga-Teams. An seinen letzten Besuch in der Harbig-Halle dürfte sich der 44-Jährige ungern erinnern: In der zweiten HHV-Pokal-Runde unterlag seine Mannschaft dem Oberliga-Rivalen 35:36, hat daher laut Homepage Sonnabend "etwas gut zu machen".

Mit Christopher Behre, Tobias Bombe und Jonas Mecke (verletzt) sowie Rouven Alimi (beruflich im Ausland) drohen bei Ellerbek etliche Akteure auszufallen. Gleichwohl verspricht Wiechers den Gästen einen heißen Tanz: "Gegen den HSV sind alle hoch motiviert."