Kaum hatte Holger Podein, 53, aus beruflichen Gründen seinen Abschied verkündet, stand sein Nachfolger schon auf der Matte: Marc Zippel.

Rellingen. Rasend schnell präsentierten die Bezirksliga-Fußballer des SC Egenbüttel ihren zukünftigen Trainer. Kaum hatte Holger Podein, 53, aus beruflichen Gründen seinen Abschied zum sofortigen Zeitpunkt verkündet, stand als sein Nachfolger schon der zehn Jahre jüngere Marc Zippel auf der Matte. Der B-Lizenzinhaber erklärt, warum ihn Ligamanager Frank Petersen und Geschäftsführer Dirk Förster nicht lange bitten mussten: "Die SCE-Philosophie, den eigenen Nachwuchs stark zu fördern und nachhaltig an den Verein zu binden, deckt sich im wesentlichen mit meiner. So gesehen ist der SC Egenbüttel für mich ein Wunschverein."

Den älteren Sohn der lebenden Trainerlegende Holger Zippel anzusprechen, lag auf der Hand. Seit Sommer des letzten Jahres erläutert er bereits mit großem Spaß den Rellinger F-Junioren das kleine Fußball-ABC, vor vier Monaten zog er mit seiner Familie aus Altona in die Nähe des Sportgeländes am Moorweg. Seinen Trainerstuhl bei Teutonia 10 (Landesliga) hatte der in leitender Position beim Norddeutschen Rundfunk Angestellte ein bisschen amtsmüde nach sieben erfolgreichen Jahren und fünf Spieltagen der aktuellen Saison geräumt, nachdem er zuvor in der zweithöchsten Hamburger Spielklasse auch schon kurz für Sportfreunde Pinneberg tätig gewesen war. Bei ausgiebigen Spaziergängen mit Bulldogge "Rocco" habe er seinen Akku in der Zwischenzeit wieder aufgeladen. Das Antrittsgeschenk des Marc Zippel, der heute dem Gesamtkader offiziell vorgestellt wird: Von Teutonia 10 bringt er Keeper Thomas Pohl, 36, mit, der ursprünglich zu Union Tornesch zurückkehren wollte.

Zur neuen Saison soll von der Max-Brauer-Allee zudem Theodorus Ourgantzidis als Zippels Assistent folgen. Das wirft Fragen für den aktuellen Co-Trainer Thomas Janiczek auf, der in den nächsten Tagen klären will, ob und wie sich der neue Chef eine gemeinsame Zukunft vorstellt. Im Auswärtstest gegen die HSV-Dritte hatte noch Janiczek das alleinige Sagen, Holger Podein, der sich selbstständig machte und immer wieder kurzfristig ins Ausland fahren muss, weilte bereits unter den Zuschauern. Dass die Rellinger noch eine 2:1-Führung nach Toren von Björn Schröder sowie Aleco Tsapournis hergaben und 2:3 (1:0) verloren, konnte niemanden ernsthaft verwundern. Nach "Rot" für Yannik Weiler spielte der SCE eine Stunde lang in Unterzahl.

Während Podein konsequent seiner persönlichen Lage Rechnung trug, verabschiedete sich Mehdi Saeedi-Madani, 31, unfreiwillig vom TuS Holstein. 18 Punktspiele in der Staffel West ohne Quickborner Sieg nahm der für die Fußballer zuständige Hauptvorstand zum Anlass, sich von einem vergleichsweise kostspieligen Gehaltsempfänger zu trennen und die Zukunft - Bezirksliga-Abstieg in allen Ehren, Neuaufbau in der Kreisliga - in andere Hände zu legen.