Jannis Kellermann und Konstantin Albrecht bestritten lange keine Wettkämpfe - jetzt sind sie Meister

Wedel/Pinneberg. Nur knapp eine Stunde war nach Wettkampfende vergangen, da saß Jannis Kellermann bereits wieder im ICE Richtung Bayern. So stellt man sich Idealismus im Sport wohl vor, wie ihn der Crossläufer der LG Wedel-Pinneberg an den Tag legt. Eigens für den 42. Bergedorfer Cross war Kellermann aus Sonthofen angereist. Wolfgang Soukup hatte ihn gebeten, die Mannschaft der LG Wedel-Pinneberg beim Kampf um die Hamburger Meisterschaft zu unterstützen. Kellermann scheute keine Kosten und Mühen, war pünktlich zur Stelle - und trug tatsächlich zum Triumph des Teams bei den Titelkämpfen bei, die im Rahmen des Laufs im Bergedorfer Gehölz Jahr für Jahr auf dem Programm stehen.

Neben Physiotherapeut Kellermann, der vor längerer Zeit in den Süden verzogen ist und seit sechs Jahren keinen offiziellen Wettkampf mehr absolvierte, feierte auch Konstantin Albrecht sein Comeback im Gelände. Immer wieder von Verletzungen und Rückschlägen getroffen scheint Albrecht nun wieder in Form zu kommen. Dritter im Bunde war Hannes Hettfleisch, seit Jahren eine zuverlässige Größe im Kreis der besten Hamburger Läufer. In der Einzelwertung belegten die drei LG-Asse auf der 9800 Meter langen Strecke die Plätze drei (Kellermann), vier (Hettfleisch) und fünf (Albrecht).

Die Mannschaft wurde Meister, doch es kamen noch fünf weitere Titelgewinne für die Leichtathletik-Gemeinschaft zusammen. Katharina Nüser siegte auf der Langstrecke der Frauen (9800 m) ebenso wie Lennart Kalytta (männliche U 18), Carolin Kirtzel (U 18) und Claire Beermann bei der weiblichen U 20. Letztlich ließ sich auch das weibliche Nachwuchsteam in der U 18/U 20 Platz eins nicht nehmen. Neben Kirtzel und Beermann komplettierte Mailin Struck das Team. Vizemeister wurde Benjamin Eurich auf der Männer-Mittelstrecke über 3900 Meter, die auch die Jugendlichen liefen. "Nach einigen Jahren, in denen wir nicht mehr ganz so erfolgreich wie früher in Bergedorf abgeschnitten hatten, war diesmal ein kräftiger Aufwind zu verspüren", sagte LG-Trainer Wolfgang Soukup. "Das dürfte beste Motivation für den Verlauf dieses Jahres sein."

Bei der Veranstaltung in Bergedorf jährte sich zum ersten Mal der Todestag des langjährigen Coaches Artur Hess, der am 8. Januar 2011 verstorben war. Hess hätte gewiss seine Freude gehabt mit der Vorstellung seiner damaligen Schützlinge im Morast des Bergedorfer Gehölzes.