Die sportliche Talfahrt, negative Schlagzeilen und immer wieder Theater ums Geld haben ihn angegriffen. Nun fiel alles ab von Uwe Langeloh.

Quickborn. 1100 Zuschauer an zwei Tagen in der Lilli-Henoch-Halle - zwischendurch wurde sogar ein Einlass-Stopp erwogen - übertrafen seine kühnsten Erwartungen. Euphorisches Lob gabs selbst von den schärfsten Kritikern zu hören. Die Mundwinkel des Vereins-Urgesteins zuckten verdächtig, als ihn Hallensprecher Uwe Borutta für seine Verdienste um den 3. collatz schwarz-Cup würdigte und einen Pokal mit auf den Heimweg gab. Die Ehre wurde vor Langeloh noch keinem Turnierorganisator in Quickborn zuteil. "Ich bin doch nur einer von vielen Helfern", pflegt er stets zu betonen, wenn er auf seine Verdienste um den TuS angesprochen wird. Doch für "seine" Blau-Weiß-Roten nimmt der noch überaus agile 75-Jährige Ärger mit jedem in Kauf, wenn nötig sogar mit der Justiz.

Passiert ist es vergangene Woche, als Langeloh die mächtige, mit Korallen besetzte Wandertrophäe vom Trainingsgelände des Cupverteidigers FC St. Pauli II - hatte das Turnier abgesagt - am Brummerskamp zu seinem Pkw schleppte. Eine Passantin stellte sich ihm energisch in den Weg: "Korallen stehen unter Naturschutz. Das melde ich." Langeloh ging nicht weiter darauf ein: "Seit 29 Jahren ist das Ding im Umlauf und nie hat sich jemand beschwert." Folgt nun wirklich die Strafanzeige?

Die Kicker hätten gegen einen behördlichen Einzug des Pokal-Ungetüms wohl nichts einzuwenden. Gleich zwei Schnelsener Spieler packten mit an, den 30 Kilogramm schweren Marmorstein zu den Teamgefährten zu hieven. 1983 mag der Koloss noch ein Blickfang gewesen sein. Nun wird bald mal ein moderner Pokal fällig, ohne tote Korallen, dem wieder aufgeblühten Turnier angepasst.