Veranstalter Christopher Kirsch sieht das Herbstturnier auf Gut Aspern gefährdet

Groß Offenseth. Der gewichtige, pompöse Silberpokal ist weiter gereicht, um den seit fünf Jahren internationale Polo-Teams in Groß Offenseth-Aspern kämpfen. Im Finale des zweitägigen Turniers stand diesmal das vom Autohaus May & Olde (Rellingen) gesponserte Team den vier Reitern vom Columbia Hotel in Travemünde gegenüber. Es war ein aufregendes Finale, an dem die fast 2000 Besucher ihre Freude hatten. May & Olde mit den beiden argentinischen Profis Marcello Nestor Caivano und Paricio José Gaynor gewann letztlich mit 5:4 den Pokal. Den dritten Platz unter den sechs teilnehmenden Mannschaften wurde die Hamburger Immobilien-Firma Meissler & Co. Nach dem Turnier stellte das Abendblatt dem Hausherren auf Gut Aspern und Ausrichter Christopher Kirsch an seinem 42. Geburtstag noch ein paar Fragen zur allgemeinen Zukunft des Polosports.

Abendblatt:

Als Sie vor sechs Jahren auf Gut Aspern aus einem alten Bauerngehöft ein Polozentrum aufbauten, hatten Sie sich auf die Fahnen geschrieben, diesen ja doch exklusiven Sport in Schleswig-Holstein und in ganz Deutschland einer breiteren Anhängerschaft zu öffnen. Ist das gelungen?

Christopher Kirsch:

Haben Sie am Schlusstag die Schlangen vor unserem Kassenzelt gesehen? Das ist doch der Beweis, das Polo inzwischen auch bei den Menschen hier in Schleswig-Holstein ankommt. Es ist eine Attraktion für die ganze Familie. Allerdings würde ich es mir doch wünschen, dass mehr Neugierige auch außerhalb der laufenden Veranstaltungen einmal bei uns vorbeischauen.

Was hat sich sportlich entwickelt?

Wir haben mit der German Polo Tour eine neue Veranstaltungsserie ins Leben gerufen. Nach Hamburg war unseres das zweite Turnier. Im Juli geht es in Düsseldorf weiter. Danach folgen Bad Homburg und München. Abschluss dieser ersten German Tour sollte im Herbst noch einmal ein Turnier auf Gut Aspern sein. Da es auch im Polosport zurzeit schwierig ist, Sponsoren dafür zu begeistern, kann ich noch keine feste Zusage machen.

Können Sie sich es dann leisten, sich um die Ausrichtung der Weltmeisterschaft 2015 zu bewerben?

Dabei steht der Deutsche Polo-Verband hinter uns. Präsident Hans-Albrecht Freiherr von Maltzahn hat bekräftigt, dass der gesamte deutsche Polosport stolz auf ein solches Ereignis wäre.

Ist in Deutschland denn bereits jemals eine Polo-Weltmeisterschaft ausgetragen worden?

Ja, und das war im Jahr 1989 auf dem Maifeld in Berlin.

Wann und wo wollen Sie die Bewerbung abgeben?

Sie muss bis zum November bei einer Sitzung des Weltverbandes in Buenos Aires vorliegen. Dort wird zunächst geprüft und aussondiert. Dann bekommen wir Nachricht, ob wir uns offiziell bewerben dürfen.

Müssten Sie als Ausrichter die Reisekosten für die acht qualifizierten Nationalmannschaften übernehmen?

Wir müssten jedem Team 28 Polopferde zur Verfügung stellen.

Das wären immerhin 224 Pferde. Wo wollten sie die hernehmen?

Die würden uns Polofreunde in ganz Europa zur Verfügung stellen. Das ist in unserem Sport nicht ungewöhnlich.