Die U16-Basketballer triumphieren in eigener Halle ebenso wie die U13-Mädchen des SC Rist in Rotenburg

Pinneberg. Als die Schlusssirene des Finales um die norddeutsche Basketball-Meisterschaft der Altersklasse U 16 in der neuen Halle der Theodor-Heuss-Schule ertönt war, dürfte den jubelnden Jungen des ausrichtenden VfL Pinneberg wohl kaum sofort bewusst gewesen sein, dass sie soeben Historisches geleistet hatten. Mit ihrem 85:74 über den Osnabrücker TB war ihnen der erste Titelgewinn eines Pinneberger Teams in dieser Altersklasse seit 1972 gelungen, damals triumphierten spätere Basketball-Legenden wie Hans-Jürgen Kirtzel, Thomas Timm und Georg Kehr als männliche B-Jugend über die gleichaltrige Konkurrenz.

Gastgeber fertigen stark eingeschätzte Mannschaften aus Berlin ab

Am Coup ihrer Nachfolger 38 Jahre später verblüffte vor allem die Souveränität, mit der die von Coach Zoran Krezic betreuten Jungen durchs Turnier spazierten. Nachdem zum Auftakt der Gruppenphase der spätere Finalgegner 84:79 bezwungen worden war, ging es zweimal in Folge gegen Schwergewichte aus Berlin. Doch weder die Talente des achtmaligen deutschen Meisters ALBA, die im zweiten Gruppenspiel 51:91 untergingen, noch der DBV Charlottenburg, der im Halbfinale mit 60:92 die Grenzen aufgezeigt bekam, konnten den Pinneberger Siegeszug stoppen. "Dabei haben unsere Jungs auch technisch überzeugt und tolle Spielzüge gezeigt", geriet VfL-Pressesprecher Andreas Stenzel geradezu ins Schwärmen.

Im Finale kam es dann aber keineswegs zum erwarteten Showdown mit dem Erzrivalen BC Hamburg, den die Pinneberger schon in der Qualifikation zur "Norddeutschen" hatten besiegen können. Stattdessen ging es erneut gegen die Osnabrücker, die sich abermals als zäher Gegner erwiesen, den Pinnebergern den Titel aber nicht streitig machen konnten.

Erfolgstrainer Zoran Krezic möchte alle Talente in Pinneberg halten

Obwohl er sich mit seiner Mannschaft gewissenhaft auf die Titelkämpfe vorbereitet hatte, verwunderte der Durchmarsch seiner Schützlinge Zoran Krezic doch etwas: "Ich war vor allem erstaunt, dass wir gegen die Berliner so deutlich gewonnen haben." Umso lieber wäre es dem 29-Jährigen gewesen, wenn sich sein Team um die JBBL-Akteure Jamo Ruppert, Janis Stielow, Ole Abraham und Johannes Heisig demnächst noch bei überregionalen Titelkämpfen (Nordwestdeutsche Meisterschaft, DM) hätte bewähren können, doch daraus wird nichts. Krezic: "Wir sind darüber informiert worden, dass der Deutsche Meister in diesem Jahr über die Jugendbasketball-Bundesliga ermittelt wird." So bildeten die Feierlichkeiten vor vollen Rängen in der THS-Halle zugleich der Saisonabschluss für die Jungs, die ihr Coach allesamt halten möchte, gegebenenfalls in Kooperation mit dem SC Rist.

Beim Nachbarklub aus Wedel gibt es derweil ebenfalls einen regionalen Titelgewinn zu feiern: Die U13-Mädchenmannschaft schockte in Rotenburg (Wümme) die Konkurrenz, indem sie sich bei ihren ersten norddeutschen Meisterschaften überhaupt von Spiel zu Spiel steigerte und nacheinander in der Gruppe Ausrichter BG Rotenburg/Scheeßel 78:67 und die BG Zehlendorf 75:54, im Halbfinale den TuS Bramsche 75:54 und im Endspiel den zweiten Berliner Vertreter TuS Lichterfelde mit 74:55 besiegte.

Wedeler Mädchen überzeugen bei ihrer ersten weiterführenden Meisterschaft

Dabei überzeugten die Wedeler Mädchen in Niedersachsen vor allem spielerisch. "Wir haben die Halle gerockt", freute sich Headcoach Inga Schwarz, der auf der Bank Co-Trainerin Alexa Fresch assistierte, mit ihren Schützlingen. "Die Gefahr für unser Team war, dass wir der aggressiven und körperbetonten Verteidigung der Gegner eventuell nicht gewachsen sein würden. Aber unsere Mädchen kamen besser damit klar, als wir angenommen hatten."

Punkte (Gesamtausbeute): m. U 16 VfL: Janis Stielow 90, Johannes Heisig 72, Jamo Ruppert 69, Marco Dobke 54, Ole Abraham 49, Leon Kusari 10, Alexander Korn, Rasmus Bauer je 2. w. U 13 SC Rist: Jasmin Zimmermann 78, Merle Bitter je 78, Kim Körner 52, Lena Winkelmann 35, Kaja Dünkel 26, Caroline Timmermann 16, Mareike Klatt 10, Leonie Kehrbaum 9, Elsa Dworzack 8, Nele Witthöft 4, Laura von der Fecht 1.