Zum ersten Mal wird ein Fußballspiel im Kreis aus Sicherheitsbedenken abgesagt

Pinneberg. Dass wirklich etwas vorgefallen wäre, ist eher unwahrscheinlich. "Aus Vernunfts- und Sicherheitsgründen" vereinbarten die Funktionäre von Türk-Birlikspor und des FC Bingöl trotzdem kurzfristig, das Spiel der Bezirksliga-Fußballer beider Vereine (Staffel Süd) in Absprache mit der Einsatzleitung der Polizei abzusagen. Ein Dutzend Polizeikräfte sowie eine Hundestaffel konnten wieder von der Müssentwiete zu einem Moscheefest (ohne Vorkommnisse) in der Nähe abgezogen werden. Allerdings ist es das erste Mal, dass ein Fußballspiel im Kreis Pinneberg aufgrund von Sicherheitsbedenken nicht zustande kam.

"Wir wollen Sport ausüben und keine Gewalt. Es gab ein sehr positives Gespräch mit den Bingöl-Verantwortlichen", betonte der neue Birlikspor-Ligaobmann Yusuf Demir im Anschuss an den "Friedensgipfel" im Klubheim an der Friedenstraße. Vor allem gehe es ihm darum, Kinder vor Gewaltszenen zu schützen. Das war dem vor allem von kurdischen Zuschauern begleiteten FC Bingöl im Hinspiel beileibe nicht gelungen. Einige Pinneberger Spieler wurden im Anschluss an die Partie ohne Anlass von Besuchern krankenhausreif geschlagen. Vermutet werden politische Motive.

Der Hamburger Verband ordnete in der Zwischenzeit an, dass die erste Mannschaft des Wilhelmsburger Vereins ihre Heimspiele bis zum 30. September unter Ausschluss der Öffentlichkeit austragen muss und überdies keine Fans zu Auswärtsspielen mitbringen darf. Wie aber Fans der Heimmannschaft und auswärtige unterschieden werden sollen, das bleibt natürlich schleierhaft. Dass die (sportlich bedeutungslose) Begegnung nun möglicherweise mit 0:3 gegen beide Teams gewertet wird, ist ihnen um des Friedens wegen egal.

Jubelszenen gab es auf dem Sportplatz des TSV Sparrieshoop zu sehen. Das Team von Uhlenhorst-Hertha/Adler feierte ein 4:0 (1:0) über die Klein Nordender Zweite und damit den Klassenerhalt in der Staffel Nord. Es war das letzte Spiel von Sönke Meyn als Coach der gastgebenden Mannschaft, die in Zukunft vom früheren Oberliga-Spieler Jörn Boelter (TSV Lägerdorf, VfL Pinneberg) trainiert wird.

Die Erste des TSV Sparrieshoop (Staffel West) freute sich mit Joachim Beuck, der sich den Abschied in die Alte Herren mit dem entscheidenden Elfmetertor beim 1:0 über Holsatia/EMTV versüßte. Erst in der 70. Minute eingewechselt war der 30 Jahre alte Abwehrspieler in der 85. Minute selbst zu Fall gebracht worden. Ungeklärt ist noch, wer bei den unterlegenen Elmshornern das Erbe von Coach Heinz-Peter Meyn antritt. Der frühere Regionalliga-Torwart (Göttingen 05) will wegen des hohen zeitlichen Aufwandes nicht mehr weitermachen.

Einen besonders sympathischen Auftritt hatte Meyn beim Hallenturnier des VfL Pinneberg, als er sich öffentlich für eine Entgleisung von Zouheir Ashrafi entschuldigte. Der unbeherrschte Offensivspieler machte nun wieder Kummer, denn er sah die Rote Karte wegen eines Fouls an Daniel Asmussen (89.).

Die Klein Offensether kletterten noch auf den siebten Rang, vorbei am FC Union Tornesch , dem zwei Tore von Sebastian Rose und eine 2:0-Führung zur Pause nicht zum Sieg bei Meister Teutonia 10 reichten (2:2). Sechster wurde die Reserve des SV Rugenbergen dank eines 7:1 (2:1) nach 0:1-Rückstand sowie Toren von Malte Meyer (2), Daniel Zass, Marcel Roth, Marc-André Busch, Harald Braun und Lukas Simon beim Buxtehuder SV II.

Der SuS Waldenau und Blau-Weiß 96 trennten sich in einem bedeutungslosen Treffen sich nach Toren von Björn Bollin (1:0/25.) und Sergiy Dovgopol (1:1/40.) unentschieden.