Am Hafen kommen sich die Teilnehmer des Helgoland-Marathons insgesamt dreimal entgegen. Rund 400 laufen mit bei der 13. Auflage

Helgoland. Dieses Plätzchen kann so richtig gemütlich sein, wenn die Sonne scheint, T-Shirt-Temperaturen herrschen und ein laues Lüftchen weht. Kurz vor der Langen Anna, eingebettet zwischen zwei Grashügeln, vor einem die unendlich erscheinende Nordsee, da lässt es sich gut aushalten. Dumm nur, dass am Tag der 13. Auflage des Helgoland-Marathons weder die Sonne schien noch ein laues Lüftchen wehte oder T-Shirts angesagt waren. Hendrik Hagmeier und Tanja Schütte, die sich freiwillig um diesen Helferplatz auf dem Oberland beworben hatten, war das ungemütliche Wetter ebenso anzusehen wie der Rote-Kreuz-Mitarbeiterin Susi Faber.

Wenn Hagmeier ab und in die Hände klatschte, dann tat er das nicht immer nur, um die Läufer auf deren langen Weg um die Insel zu motivieren. Es diente auch dazu, sich selbst ein wenig warm zu halten. Dabei war es alles in allem noch vergleichsweise angenehm gewesen. Am Tag zuvor sah es noch anders aus: Da mochte aufgrund von Böen bis Windstärke acht kaum jemand auf dem Klippenrand spazieren gehen. Die See war nämlich so bewegt, dass so mancher der gerade angereisten Teilnehmer anschließend über Übelkeit klagte, nachdem er eines der Schiffe verlassen hatte und auf die Mole zuwankte.

Zwei Streckenrekorde werden in den Annalen festgehalten

Und doch: Als dann der Marathonlauf wie auch der Mini-Marathon zu Ende waren, standen zwei Streckenrekorde fest. Andreas Jagdhuber aus Cuxhaven war die 5,8 Kilometer in 19:49 Minuten gerannt - und hatte sich dabei deutlich verschätzt. "Ich hatte mit einer Zeit von ungefähr 21 bis 22 Minuten gerechnet." Marathon-Siegerin Antje Möller aus Duisburg hatte im Vorfeld der Veranstaltung noch ausgeschlossen, in die Nähe der bis dahin von der Elmshornerin Silja Rohlfing gehaltenen Bestmarke von 3:14:28 Stunden zu kommen. Als sie nach vier Runden und den insgesamt 42,195 Kilometern das Ziel passierte, leuchtete auf der Uhr die Zeit von 3:09:08 Stunden auf. "Es war sehr gut heute. Ich habe sogar noch das Tempo herausgenommen, als ich gemerkt habe, dass es passt", erklärte die 40-Jährige.

Ein wenig unglücklich schaute derweil Ariane Ballner drein. 13 Jahre ist sie jung, aber zum sechsten Mal schnellste Teilnehmerin über 5,8 Kilometer gewesen. 24:11 Minuten wurden für die Elmshornerin gestoppt, sie war eine Sekunde langsamer gewesen als bei ihrer Bestzeit vor einem Jahr.

Bei den Männern indes ging es vor allem um den Sieg, wie Frank Themsen später sagte. Der 42-Jährige der LG Bremen-Nord gewann in der Zeit von 2:50:20 Stunden, feierte damit seinen dritten Triumph und hatte genügend Vorsprung vor dem Polen Robert Kopcewicz (VfL Fosite Helgoland/2:52:02), dass er die letzten Meter Hand in Hand mit seiner vier Jahre jungen Tochter zurücklegte. Am Abend schließlich, bei der Siegerehrung und anschließender Disko, gab es dann auch viele glückliche Gesichter. Schließlich musste der Wind draußen bleiben. Und T-Shirts konnten die Gäste hier auch tragen.

Zum Abschied erntet Moderator Siegfried Konjack starken Applaus

Auch Siegfried Konjack blieb es erspart, seinen Zetteln hinterher zu laufen wie am Morgen, als eine Böe ihm die Unterlagen aus den Händen geweht hatte. Die besten Sportler zu erwähnen, war übrigens die letzte Amtshandlung des Elmshorners. Als der 68-Jährige, der das Rennen zusammen mit seiner Frau Ingeborg über viele Jahre als Sprecher begleitet hat, fertig war, dankten es ihm die Sportler mit einem stürmischen Applaus.